Inka Parei (* 5. Februar[1] 1967 in Frankfurt am Main) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie lebt in Berlin.
Sie studierte Germanistik, Soziologie, Politikwissenschaft und Sinologie. Als Autorin gehört Inka Parei nicht zu den Vielschreibern, sondern folgt dem qualitativen Ethos Klasse statt Masse. Sie hat bislang drei Romane veröffentlicht. Die Schattenboxerin wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit beachtet und rezensiert. Nach ihrem Werk Was Dunkelheit war ist im August 2011 ihr jüngster Roman Die Kältezentrale erschienen. Der Titel bezieht sich vordergründig auf die Klimatechnikräume im Untergeschoss des Verlagsgebäudes der Zeitung Neues Deutschland als ein Ort der Handlung, steht aber als Metapher für das politische Klima im regierungsnahen Verlag und im Ostberlin der 1980er Jahre insgesamt.[2]
Parei bekam 2012 ein zehnwöchiges Stipendium im Deutschen Haus der New York University.[3] Sie ist Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums und Mitgründerin des PEN Berlin.[4]
Die bevorzugte Autorenperspektive Pareis ist der Innere Monolog. Mit seiner Vieltönung und -schichtigkeit lotet sie die Innenwelt ihrer Protagonisten in allen Schattierungen der Selbst- und Fremdwahrnehmung aus. In dem 2005 erschienenen Roman Was Dunkelheit war versetzte sich die zum Zeitpunkt der Endfassung 38-Jährige in die Sinneswahrnehmungen und Gedankenströme eines alten Mannes. Im fremden Frankfurt, wo er von einem ehemaligen Kriegskameraden, an den er sich jedoch nicht erinnern kann, ein Mehrparteienhaus geerbt hatte und dort eingezogen war, mischen sich Wachtraum mit Außenweltgeräuschen ebenso wie den Echosplittern der jahrzehntelang zurückliegenden Kriegsteilnahme. Es entsteht so ein labyrinthisches Generationenporträt vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund des Deutschen Herbst des Jahres 1977. Dabei ist das erzählerische Motiv im Kern das gleiche wie in Ernest Hemingways Der alte Mann und das Meer, wenngleich es anspruchsvoll angelegt ist, sich wie hier in das andere Geschlecht hineinzuversetzen.
Die Sätze Pareis sind zierratfrei benennende, einfache Sätze von hoher Sachlichkeit. Ähnlich wie Herta Müller wählt sie ausgesprochen kurze, realistisch eintauchende Sätze. Erst in der Verschränkung der Schilderungen im Detail ergeben sie gelegentlich ein Geheimnis.
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