Ingrid Hartlieb studierte von 1972 bis 1977 Bildhauerei an der Kunstakademie Stuttgart bei Peter Grau und Rudolf Hoflehner. Von 1985 bis 1989 hatte sie einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. Bei Studien- und Arbeitsaufenthalten sammelte sie anschließend weitere künstlerische Eindrücke und Erfahrungen.
Als freischaffende Bildhauerin und Zeichnerin ist Ingrid Hartlieb seit 1979 Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[1] Seit Anfang der 1980er Jahre ist Hartlieb bei in- und ausländischen Museumsausstellungen und Galerien präsent. Sie lebt in Stuttgart.
Stipendien und Auszeichnungen
Stipendien
1982: Arbeitsstipendium des Landes Baden-Württemberg im italienischen Olevano Romano.
Ingrid Hartlieb beschreibt ihre Arbeiten als „Form gewordene Reflexionen über die Welt, Chiffren menschlicher Existenz“. Sie sagte, ihre Arbeiten handelten „von der Bruchstückhaftigkeit des Erfassens der Welt, von der Unmöglichkeit die Ganzheit der Welt darzustellen, bzw. nur den Bruchteil der darin angelegten eigenen Existenz zu fassen“[7] Aus Skizzen und Zeichnungen entwickelt Hartlieb Skulpturen.[8] Für diese verwendet sie heimische Holzarten, die in unterschiedlichen Schichtstärken zusammengeleimt und mit der Kettensäge in ihre endgültige Form gebracht werden. Hartlieb nennt sie Boje, Pendel, Kreisel, Nische oder Rettungsringe. Sie schafft zusätzliche Oberflächenreize, indem sie ihren Skulpturen zusätzlich eine Patina aus Pigment und Wachs gibt. Der Zuordnung naturalistisch oder abstrakt bleiben sie entzogen. Einzeln oder zu mehreren oder thematisch zusammengestellt, passt Hartlieb sie ihren Intentionen und den Ausstellungsräumen an. Ingrid Hartlieb arbeitet weit überwiegend mit Holz.[9] Zu ihrem Œuvre gehören einige wenige Skulpturen aus Gusseisen oder Stahl.
„Ingrid Hartlieb erweist sich [ … ] als eine der wichtigsten Künstlerinnen ihrer Generation. Das wird auch deutlich in den Beispielen ihrer Skulptur im öffentlichen Raum, [ … ], darunter auch ausnahmsweise eine Stahlplastik im Eislinger Stadt-Kreisverkehr oder einem fünf-auf-fünf-Meter-Gefäß auf Long Island: »Only to the open sky«. Hartliebs Werk ist auf dem Boden verortet, mit Blick gen Himmel.“
1993: Die zerstreuten Bruchstücke der Wirklichkeit, Skulpturen und Zeichnungen 1988 bis 1993, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen; Oskar Friedel Gallery, Chicago; Milwaukee Art Museum, MilwaukeeK
1994: Chazen Museum of Art (früher Elvehjem Museum of Art), Madison (Wisconsin), USA
1994: Galerie Schloss Haigerloch
2003: Interieur – Holzskulpturen und Zeichnungen, Kulturverein Zehntscheuer, Rottenburg am Neckar
2002: Rekonstruktion, Deißlingen, wurde 2013 von Hartlieb rekonstruiert, nachdem die Skulptur von einem LKW umgefahren worden war[29]⊙48.1125818.607497
Ingrid Hartlieb: Totale : Skulpturen, Zeichnungen. Hrsg.: Kunsthalle Schweinfurt, Text: Andrea Brandl, Illustration: Ingrid Hartlieb, 2010, (K) ISBN 3-936042-36-5.
Ingrid Hartlieb: Die zerstreuten Bruchstücke der Wirklichkeit. Skulpturen und Zeichnungen 1988 bis 1993. Hrsg.: Gerhard-Marcks-Haus, Bremen; Oskar Friedel Gallery, Chicago; Milwaukee Art Museum.
↑ausstellung_hartlieb_2011. In: www.galerieharthan.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 7. Januar 2020.
↑Eva Mayer: Der Skulpturenweg lebt. 25 Jahre Skulpturenweg Wasserburg am Inn mit Ausstellung im Ganserhaus gefeiert. In: Oberbayerisches Volksblatt. München 3. Oktober 2013 (archive.org [JPG; 527kB]).
↑Hartlieb, Ingrid, 1944-, Schreiner, Philipp., Krieger, Verena: Ingrid Hartlieb : Dreifach ist der Schritt der Zeit : Retrospektive Jena 2017. Jena, ISBN 978-3-944919-20-1.