Sein Vater ernannte Inayatullah 1905 zum Marschall und 1916 zum Bildungsminister Afghanistans.[2] Darüber hinaus leitete er ein Polizeigericht.[3] Im Verlauf des Ersten Weltkriegs unterstützte Inayatullah Radikale, die gegen die Briten kämpfen wollten, mit Geld.[4] 1915 und 1916 zeigte er sich freundlich gegenüber den Mitgliedern der Niedermayer-Hentig-Expedition.[2]
Nach dem Tod Habibullahs im Jahr 1919 bootete sein Bruder ihn sowie Nasrullah Khan aus und wurde selbst König.[5][6] Zuvor hatte Inayatullah Nasrullah Khan als rechtmäßigen Emir anerkannt. Mohammed Nadir Schah war auch anwesend, als Inayatullah seinen Vater anerkannte.[2] Inayatullah geriet kurz in Gefangenschaft, doch sein Bruder ließ ihn wieder frei.[7]
Nach der Amtsübernahme Amanullahs säuberte dieser den Staatsapparat. Nasrullah Khan beispielsweise fiel in Ungnade. Amanullah hingegen umgab sich mit jungen Reformern und auch Inayatullah Khan schloss sich zunächst Amanullah an.[8] Doch während der zehnjährigen Amtszeit Amanullah Khans warnte Inayatullah seinen Bruder vor den anti-klerikalen Reformen, welche dieser forcierte.[9]
Nach der Amtszeit Amanullahs übernahm Inayatullah Khan überstürzt die Macht, nachdem Amanullah während des Aufstands von Habibullah Kalakâni aus Kabul floh.[2][10] Dem Druck der Revolte konnte er jedoch auch nicht standhalten. Nach einem Ultimatum, das ihm von Kalakâni gestellt wurde, dankte er nach wenigen Tagen ab.[11]
Er lebte von 1929 bis zu seinem Tod im Jahr 1946 in Teheran im afghanischen Nachbarland Iran im Exil.[2]
Einzelnachweise
↑M. Halim Tanwir: Afghanistan: History, Diplomacy and Journalism – Volume 1, Bloomington (IN): Xlibris, 2013, ISBN 1-479-76090-0, S. 89 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdeLudwig W. Adamec: Historical Dictionary of Afghanistan, Lanham (MD): Scarecrow Press 2012 (4. Auflage), S. 130.
↑Ludwig W. Adamec: Historical Dictionary of Afghanistan, Lanham (MD): Scarecrow Press 2012 (4. Auflage), ISBN 0-810-87815-1, S. 214 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Maximilian Drephal: Afghanistan and the Coloniality of Diplomacy: The British Legation in Kabul, 1922–1948, Cham: Palgrave Macmillan 2019, S. 48 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Ludwig W. Adamec: Historical Dictionary of Afghanistan, Lanham (MD): Scarecrow Press 2012 (4. Auflage), S. 152 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑M. Halim Tanwir: Afghanistan: History, Diplomacy and Journalism – Volume 1, Bloomington (IN): Xlibris 2013, S. 101 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Christopher M. Wyatt/Mohammed J. Gulzari: The Failure to Integrate Din, Daulat, Watan and Millat and the Fall of King Amanullah. In: Asian Affairs. Jg. 52 (2021), Nr. 1, S. 79–109 (hier: S. 91), doi:10.1080/03068374.2020.1850082.
↑Maximilian Drephal: Afghanistan and the Coloniality of Diplomacy: The British Legation in Kabul, 1922–1948, Cham: Palgrave Macmillan 2019, S. 190 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Brian Carriere: Khan, Amanullah (1892–1960), in: Tom Lansford (Hrsg.): Afghanistan at War: From the 18th-Century Durrani Dynasty to the 21st Century, Santa Barbara (CA): ABC-CLIO 2017, S. 247–249 (hier: S. 249) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).