Nachdem 1933 das Gebäude der ehemaligen Kunstgewerbeschule in der Prinz-Albrecht-Straße, wo Fischer eine Atelier bezogen hatte, durch die Geheime Staatspolizei beschlagnahmt worden war, arbeitete sie stattdessen in der Ateliergemeinschaft Klosterstraße in Berlin. Als 1943 das Haus bei einem Bombenangriff zerstört wurde, zog sie zu der Kunsthistorikerin Margarethe Frieseke nach Eichwalde. Dort war sie freischaffend tätig und nutzte zuerst ein Notatelier, 1951 bezog sie im gleichen Gebäude eine Atelierwohnung. Sie unternahm Studienreisen nach Österreich, Holland, Spanien, Jugoslawien und Schweden. 1960 besuchte sie als eine der ersten DDR-Künstlerinnen Ägypten.
Fischers Werk zeigt eine relativ große Spannbreite. In der Studienzeit schuf sie unter anderem sozialkritische Berliner Milieu-Skizzen, Caféhaus-Bilder, Stillleben, Porträts (u. a. Alfred Döblin, Josephine Baker) und Kinderszenen. In den 1930er Jahren begann sie sich auch religiösen Themen zuzuwenden wie Christus am Ölberg und Esther. Ihre Werke wiesen zunehmend eine strengere Komposition auf und zeigten Einflüsse des deutschen Expressionismus und der italienischen Frührenaissance.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schuf sie Glas- und Wandgestaltungen in Schulen, Kirchen, Schwimmhallen und Krankenhäusern. Ihre Eindrücke von der Ägyptenreise schlugen sich in einer Reihe von Aquarellen, Pastellen, Gouachen, Kohle-Zeichnungen und Lithografien nieder. Auch porträtierte sie weiterhin Persönlichkeiten wie Max Suhrbier, Lin Jaldati und Toni Mau.
Teilnahme an zentralen und wichtigen regionalen Ausstellungen in der DDR
1949, 1974 und 1979: Potsdam, Bezirkskunstausstellungen
1951: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
1953: Dresden, Dritte Deutsche Kunstausstellung
1960: Berlin, Pavillon der Kunst („Frauenschaffen und Frauengestalten in der bildenden Kunst. 50 Jahre Internationaler Frauentag“)
1972/1973: Dresden, VII. Kunstausstellung der DDR
Literatur
Fischer, Ilse. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S.113 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Ilse Fischer, in: Gudrun Schmidt (Red.): Ateliergemeinschaft Klosterstraße 1933-1945. Vom stillen Kampf der Künstler, Ausstellungskatalog Galerie Mitte, Eberswalde 1988, S. 58.
Ingrid von der Dollen: Malerinnen im 20. Jahrhundert. Bildkunst der „verschollenen Generation“. Geburtsjahrgänge 1890–1910. Hirmer, München 2000, ISBN 3-7774-8700-7, S. 302.
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
↑s. Fischer, Ilse. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S.113 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
↑s. Ausstellungskatalog Galerie Mitte 1988, S. 52 Nr. 13.
↑Der Bildindex der Kunst & Architektur nennt das Bild als Exponat auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung. Der Katalog der Ausstellung verzeichnet das Bild jedoch nicht.