Rausis siegte oder belegte vordere Plätze in mehreren Turnieren: I.–III. Platz in Saint Martin (1991), I. Platz in Moskau (1992), I.–II. Platz in Viernheim (1992), I.–III. Platz in Las Palmas (1995), I.–II. Platz in Gausdal (1995), I. Platz in Enghien-les-Bains (1995), I. Platz in Jyväskylä (1996), I. Platz in Willsbach (1997), I.–II. Platz in Gausdal (2000), I.–VII. Platz in Kairo (2001),[11] I.–IV. Platz in Gausdal (2002), I. Platz in Bad Bocklet (2002), I. Platz in Lienz (2003), I.–III. Platz in Bogny-sur-Meuse (2004), I–IV. Platz in Esbjerg (2006),[12] II–III. Platz beim Keres Memorial in Tallinn (2008), II. Platz beim GM-Turnier Aluschta (2008), I. Platz in Uxbridge 2009 und 2010[13] und I. Platz beim Open in Dieppe 2010.[14]
Rausis spielte in der tschechischen Extraliga seit 2007 für BŠŠ Frýdek-Místek, unterbrochen durch die Saison 2011/12, in der er für den ŠK Labortech Ostrava spielte.[15] In der österreichischen Bundesliga wurde er mit dem SK Advisory Baden, für den er von 2006 bis 2009 spielte, in der Saison 2007/08 Mannschaftsmeister. In der deutschen Schachbundesliga spielte er in der Saison 1998/99 für den SC Viernheim und später in der 2. Liga für die zweite Mannschaft des Hamburger SK, den SV 03/25 Koblenz, den SC Schwegenheim und ab 2012 für den Godesberger SK. In Frankreich spielte er in der Nationale 1 für Orcher la Tour,[16] mit dem er bis 2008 in der höchsten Spielklasse, der Top 16, spielte. In Belgien spielte er in der Saison 2004/05 für die zweite Mannschaft des KSK 47 Eynatten, in der Saison 2008/09 und erneut in der Saison 2013/14 für Cercle des Echecs de Charleroi, von 2009 bis 2013 spielte er für den KSK Rochade Eupen-Kelmis, bei dem er in der Saison 2015/16 erneut spielte.
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Betrugsvorwürfe und Karriereende
Rausis konnte im Zeitraum von 2010 bis 2019 seine Elo-Zahl von 2466 auf 2686 steigern. Anfang Juli 2019 lag er in der Weltrangliste auf Platz 53 und war der älteste Spieler unter den ersten 100 der Welt, was international Aufmerksamkeit hervorrief.
Am 11. Juli 2019 wurde bei einem Schachturnier in Straßburg auf den Toiletten ein Smartphone gefunden, das Rausis zugeordnet werden konnte. Rausis gab in der Folge zu, das Smartphone zur Partieanalyse im laufenden Wettbewerb benutzt zu haben.[18][19]
Er kündigte an, keine weiteren Turniere mehr spielen zu wollen.[20]
Unmittelbar zuvor hatte er in der Live-Elo-Liste, die auch zwischen den monatlichen Veröffentlichungen nach jeder Partie aktualisiert wird, Platz 40 erreicht. Ob sein genannter Leistungsanstieg auf regelmäßigen Betrug zurückzuführen war, ist unklar.[21] Alternativ wurde diskutiert, dass er eine „Lücke“ der Wertungsordnung ausnutzte, bei der deutlich schwächere Gegner auf ein (virtuelles) Elo-Niveau um 400 Punkte unter der eigenen Wertzahl angehoben werden. Damit bringen auch Siege gegen nicht konkurrenzfähige Spieler einen (sehr geringen) Elo-Zuwachs, der bei großer Partienzahl die eigene Wertung deutlich verbessern hilft.
Am 5. Dezember 2019 wurde er von der Ethikkommission der FIDE für sechs Jahre gesperrt. Außerdem wurde ihm der Großmeistertitel entzogen.[22]
Im Oktober 2020 nahm er unter seinem inzwischen angenommenen Namen Isa Kasimi an einem nicht zur Elo-Auswertung angemeldeten Schnellschach-Turnier in Valka teil. Dort wurde er von dem lettischen Großmeister Arturs Neikšāns erkannt und verließ nach dessen Protest freiwillig das Turnier.[23]
Leben
Igor Rausis wurde als Igor Kondylew (russ. Кондылев) geboren. Nach seiner Heirat mit der lettischen Großmeisterin Olita Rause nahm er deren Familiennamen in der Form Rausis an. Unter diesem Namen bestritt er die wesentlichen Phasen seiner Schachkarriere. Nach der Betrugsaffäre von 2019 wechselte er den Namen erneut und hieß nunmehr nach dem Namen seiner zweiten Ehefrau (Ajgul Kasimova) Isa Kasimi.[24] Im Jahr 2003 wurde bei Rausis Krebs diagnostiziert. Seitdem nahm er Medikamente und unterzog sich ab 2018 einer Chemotherapie.[1] Kasimi starb am 28. März 2024 im Alter von 62 Jahren.[2]
Partiebeispiel
Rausis–McShane
a
b
c
d
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f
g
h
8
8
7
7
6
6
5
5
4
4
3
3
2
2
1
1
a
b
c
d
e
f
g
h
Endstellung nach 41. Dxd6
In der folgenden Partie gewann Rausis mit den weißen Steinen in Hastings 1997/98 gegen den britischen späteren Weltklassespieler Luke McShane (damals knapp 14 Jahre alt).