Ignaz von Olfers (* 30. August1793 in Münster; † 23. April1872[1] in Berlin) war ein deutscher Naturwissenschaftler und Diplomat. Zuletzt war er Generaldirektor der Königlichen Museen zu Berlin.
In den 35 Jahren seiner Amtstätigkeit hatte Olfers mit den einzelnen Abteilungen keinen Verkehr. Als strenger Katholik duldete er nicht, dass Wilhelm von Kaulbachs Monumentalgemälde „Das Zeitalter der Reformation“ (1864) ins repräsentative Treppenhaus des Neuen Museums gehängt wurde. Infolge der Auseinandersetzung über die von ihm angeordnete fehlerhafte Restauration eines Bildes von Andrea del Sarto, über die der Direktor der Königlichen Gemäldegalerie Gustav Friedrich Waagen nicht informiert worden war, verlor Olfers seine Stellung, durfte aber seine Dienstwohnung mietfrei beibehalten. Im Anschluss wurden die Befugnisse der Generalintendanz durch Ministerial-Instruktionen eingeschränkt.[2]
1869 erlitt Olfers einen Schlaganfall, der ihm die Bewegungsfreiheit nahm. Ofers verstarb 1872 in Berlin und wurde auf dem dortigen St.-Hedwig-Friedhof an der Liesenstraße bestattet. Das Grabmal ist nicht erhalten.[3]
Zeichnungen aus der Expedition mit Friedrich Sellow
Ernst Friedrich Franz Gustav Maria (1840–1915), Sanitätsrat, Herr auf Metgethen
⚭ 1869 Baronin Angela Pia Franziska Behr (* 21. März 1850; † 16. Juni 1875)
⚭ 1877 Baronin Olga Maria Bertha Behr (* 22. Januar 1859), Eltern von Sibylle von Olfers
Sonstiges
In den Kösener Korpslisten von 1910 ist er aufgeführt als „v. Olfers, Ign., Generaldirektor a. D. der kgl. Museen, Wirkl. Geh. Rat, Berlin. † 1872“ Demnach war er seit 1819 Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg (II).[4]
E. W. M. von Olfers (Hg.): Briefe Alexander von Humboldts an Ignaz von Olfen Generaldirektor der Königlichen Museen in Berlin. Nürnberg 1913.
Michael Anisch: Bloß keine Tiziane! Poker um den Posten des Generaldirektors der Kunstmuseen. In: HiN – Humboldt im Netz. XII, 22 (2011). S. 5–9 (Digitalisat).
Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1907, S. 602.