Der Igelfischhelm wird aus der Haut von Fischen der Igelfischgruppe (Diodontidae) hergestellt. Der gefangene Fisch wird gereizt, bis er sich aufbläst, dann im Boden solange vergraben, bis die Haut völlig getrocknet ist und eine Kugel bildet. Die Stacheln, die in der Haut vorhanden sind, bleiben erhalten, ebenso die Flossen des Fisches. Am Helm werden Wangenklappen sowie ein Hinterkopfschutz ausgearbeitet, angeblich um vor Treffern mit Korallenbrocken schützen sollen, die von Familienangehörigen über den Kopf des Kriegers auf den Feind geworfen wurden, auch um bei Drehbewegungen geschützt zu sein.
Verwendung
Dieser Helm wird in Verbindung mit der Ganzkörper-Kokosfaserrüstung ausschließlich von Einzelkämpfern getragen.
Der Helm sollte den Träger gegen Hiebe mit Haizahnkeulen und -schwertern sowie gegen Speerstösse (Taumangaria) schützen. Der Bogen war unbekannt.
Buddy Davis, Kay Davis: Marvels of Creation. Sensational Sea Creatures. Master Books, Green Forest AR 2006, ISBN 0-89051-458-5, S. 47.
E. W. Gudger: Puffer-Fishes and some interesting uses of their Skins. In: New York Zoological Society. Bulletin. Bd. 22, No. 6, ZDB-ID 955794-5, S. 126–129, hier S. 129.
Gerd Koch: Materielle Kultur der Gilbert-Inseln. Nonouti, Tabiteuea, Onotoa (= Veröffentlichungen des Museums für Völkerkunde, Berlin. Abteilung: Südsee. NF 6, 3, ISSN0522-9766). Museum für Völkerkunde, Berlin 1965.
Karl von den Steinen: Die Marquesaner und ihre Kunst. Studien über die Entwicklung primitiver Südseeornamentik nach eigenen Reiseergebnissen und dem Material der Museen. Band 2: Plastik. D. Reimer (E. Vohsen), Berlin 1928, S. 17, (Neuauflage. Fines Mundi, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-937246-08-6).