Während der Aufstände der Charidschiten in Ifriqiya gegen Ende des 8. Jahrhunderts kam al-Aghlab in diese Provinz des Kalifats und bekämpfte erfolgreich die Unruhen. Sein Sohn Ibrahim erhob sich 800 zum Emir von Ifriqiya und begründete die Dynastie der Aghlabiden. Er erreichte auch die Anerkennung als erblicher Statthalter durch den KalifenHārūn ar-Raschīd.
Nach der Befriedung des Landes gründete er die Residenz al-ʿAbbāsīya, um die unruhigen Rechtsgelehrten von Kairuan auf Abstand zu halten, die die Bevölkerung immer wieder zu Revolten anstacheln konnten. Um nicht allein von den arabischen Truppen abhängig zu sein, bildete Ibrahim I. eine Garde von 5000 dunkelhäutigen Sklaven. Die Notwendigkeit dieser Maßnahme zeigte sich in mehreren Revolten arabischer Truppen (802, 805, 810), die aber niedergeschlagen werden konnten. Neben der Befriedung des Landes gelang Ibrahim I. auch der Aufbau einer geordneten Verwaltung, welche die Grundlagen für den Wirtschaftsaufschwung Ifriqiyas im folgenden Jahrhundert legte. Ibrahim I. ibn al-Aghlab folgten seine Söhne Abdallah I. (812–817), Ziyādat Allāh I. (817–838) und Abu Iqal (838–841).
Literatur
Ulrich Haarmann: Geschichte der Arabischen Welt. Herausgegeben von Heinz Halm. 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-47486-1 (Beck’s historische Bibliothek).
Stephan Ronart, Nandy Ronart: Lexikon der Arabischen Welt. Ein historisch-politisches Nachschlagewerk. Artemis Verlag, Zürich u. a. 1972, ISBN 3-7608-0138-2.