Der Dichter Charles Baudelaire wohnte von 1843 bis 1845 in einer kleinen Dachwohnung des Hauses „mit Blick auf den Innenhof“. Sein Freund Théophile Gautier wohnte im selben Haus.
Zwischen 1844 und 1849 trafen sich im Hôtel Pimodan zahlreiche Wissenschaftler, Literaten und Künstler. Théophile Gautier und Jacques-Joseph Moreau de Tours hatten dort den „Club des Hachichins“ gegründet, dem u. a. Charles Baudelaire, Alexandre Dumas, Eugène Delacroix, Honoré de Balzac und Gérard de Nerval angehörten. Im Rahmen einer monatlichen Zusammenkunft bei dem Maler Fernand Boissard, der ebenfalls im Hôtel Pimodan wohnte, führten die Mitglieder des Clubs unter der Anleitung von Dr. Moreau Selbstversuche mit Haschisch durch. Gautier gibt in seinem gleichnamigen Essay Les Club des Hachichins eine ausführliche Beschreibung des Gebäudes: „Der Salon war ein gewaltiger Saal mit einer geschnitzten und vergoldeten Wandtäfelung, einem Deckengemälde, dessen Friese Satyrn zeigten, die Nymphen durchs Schilf jagten, einem riesigen Kamin aus buntem Marmor und wallenden Vorhängen aus Brokat. Hier spürte man den Überfluss und Reichtum längst vergangener Zeiten. Bestickte Stühle, Kanapees, Bergèren und Polsterbänke, die einst den Kleidern von Herzoginnen und Marquisen ausreichend Platz geboten hatten, nahmen die Haschischesser auf und hießen sie mit weichen und offenen Armen willkommen.“[1]
Das Hôtel de Lauzun ist seit 1928 im Besitz der Stadt Paris, die es für offizielle Empfänge nutzt. Die renovierten prachtvollen Räume können besichtigt werden.
Literatur
Louis Dimier (Herausgeber): L'hôtel Lauzun, décorations intérieures, panneaux sculptés et arabesques. Eggiman, Paris 1912 (Digitalisat).
Olivier Blanc, Joachim Bonnemaison: Paris und seine Stadtpaläste. Terrail, Paris 1998, ISBN 2-87939-179-2, S. 58–71.
Jean Colson, Marie-Christine Lauroa (Herausgeber): Dictionnaire des monuments de Paris. Hervas, Paris 2003, ISBN 2-84334-001-2, S. 415–416.
Claude Frégnac: Belles demeures de Paris. Hachette, Paris 1977, ISBN 2-01-003868-1, S. 64–73.