Hélène Breschand (* 18. März1966 in Paris) ist eine französische Harfenistin und Komponistin, die gelegentlich auch singt. Breschand führt eine Karriere sowohl als Solokünstlerin als auch als Ensemblespielerin. Sie interpretiert geschriebene Neue Musik ebenso wie sie als Improvisationsmusikerin tätig ist.
In Paris in einer Künstlerfamilie geboren, spielte sie mit sieben Jahren Blockflöte. Sie begann zunächst bei Martine Géliot Harfe zu lernen, bevor sie ihre Ausbildung bei Brigitte Sylvestre fortführte. Sie entdeckte sie bereits in den 1970er Jahren neben der Neuen Musik den Free Jazz und die Möglichkeiten des erweiterten Spiels. Sylvestre führte sie in die Praktiken des zeitgenössischen Musiktheaters und der Neuen Musik ein. Breschand schloss ihre Studien am Conservatoire à Rayonnement Régional von Paris ab und erhielt dort die Médaille d'or und den Prix d'Excellence sowie den Preis für die beste Analyse mit Christian Acaoui.[1][2]
Breschand ist Mitbegründerin des Ensembles für zeitgenössische Musik Laborintus mit Sylvain Kassap und Franck Masquelier. Weiterhin gehörte sie dem Ensemble Topophonie an. 2001 holte sie Jean-Marc Montera in sein Ensemble d'Improvisateurs Européens, wo sie etwa mit Chris Cutler und Thomas Lehn zusammenarbeitete und unter anderem Treatise von Cornelius Cardew interpretierte.[1] Mit Elliott Sharp veröffentlichte sie 2017 das Album Chansons du Crépuscule. Mit diesem Programm gingen Breschand und Sharp auch auf Tour.
Breschand hat mehrere Stücke für Soloharfe komponiert. Als Komponistin hat Breschand einen semigrafischen Kompositionsstil entwickelt, der Raum für Improvisation lässt.[3][4] Sie verfasste die Musik für den Film «le voile brûlé» von Viviane Candas und neue Filmmusik für die Stummfilme «Jeanne d'Arc» von Carl Theodor Dreyer und «Salome» von Charles Bryant. Sie hat auch komponierte Musik für experimentelles Kino beigetragen.[5]
Gemeinsam mit Laurence Bancaud, Aurélie Barbé und Mathilde Aubat-Andrieu verfasste sie das Buch La Harpe aux XXème et XXIème Siècles, das 2012 von Minerve Editions veröffentlicht wurde.
Diskographische Hinweise
Les Incarnés (D'Autres Cordes)
Hélène Breschand / Michel Doneda / Gérald Zbinden L'Intense