Horst Wackerbarth (* 1950 in Fritzlar) ist ein deutscher Fotokünstler. Zum Mittelpunkt und weltweit bekannten Markenzeichen seines Schaffens entwickelte sich das „RoteSofa“.
Der in Nordhessen Aufgewachsene studierte Photographie an der Kunsthochschule Kassel. Seit 1984 lebt und arbeitet er als freiberuflicher Fotograf in Düsseldorf. Seine weltweite Tätigkeit umfasst Bereiche der Kunst, Massenmedien, Mode und Werbung. Er arbeitet für renommierte Werbeagenturen in Deutschland und den USA, stellt jedoch die Kunst- und Porträt-Fotografie in das Zentrum seines Werkes.
1979 begann Wackerbarth, gemeinsam mit dem US-Kollegen Kevin Clarke, die Arbeit an einem subjektiven Portrait der Vereinigten Staaten von Amerika, indem sie Menschen des Landes auf einem roten Sofa fotografierten. Mit Couch und Auto reisten sie hunderttausende Kilometer und lichteten arme wie reiche, berühmte wie einfache Personen ab. Das Ergebnis mündete 1981 in Ausstellungen in New York City und 1983 im heute vergriffenen BildbandThe Red Couch – A Portrait of America. Es folgten erste Auszeichnungen und zahlreiche Ausstellungen weltweit, darunter solche in renommierten Kunstsammlungen.
In den 1990er Jahren erweiterte Wackerbarth seine konzeptionelle Photokunst auf die Medien Film und Fernsehen. Es entstanden die Rote-Couch-Geschichten. Sie fanden bei ZDF, 3sat und Arte mehrere Millionen Zuschauer. 1997 wurde die Universal Couch Foundation in Amsterdam gegründet, die den globalen Dialog durch Kunst und Massenmedien fördert.
Sein Weibliches Abendmahl erregte 1993 Aufsehen.[1][2]
1998 begann Wackerbarth in Fortsetzung seines Amerika-Portraits mit dem Projekt Gallery of Mankind – Europe. Damit fand er für seine Kunst die Gesamtüberschrift „Gallery of mankind – Galerie der Menschheit“.
Im Herbst 2016 feierte das Land Nordrhein-Westfalen seinen 70. Geburtstag und die von ihr gegründete Nordrhein-Westfalen-Stiftung ihren 30. Geburtstag. Aus diesem Anlass erstellte Horst Wackerbarth ein fotokünstlerisches Portrait NRWs und reiste dafür durch alle Regionen Nordrhein-Westfalens.
Einige Exemplare des Roten Sofas gingen bei Unglücken verloren, etwa bei einem Schiffsmanöver über Bord oder durch Feuer. Inzwischen, seit 1996, ist das vierte Exemplar in Gebrauch, das beim Einsatz – etwa im Gehege wilder Zootiere – zwar schon schwerst beschädigt, aber anschließend neu gepolstert und komplett wieder hergestellt wurde.[5]