1944 wurde Günter erneut zur Wehrmacht eingezogen; bis 1948 war er nach Kriegsende in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, wo er Russisch lernte und bei Konzerten auftrat.[2] Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er seine Bühnenkarriere am Stadttheater Göttingen wieder auf (Spielzeit 1949/1950). Ein weiteres Engagement hatte er am Staatstheater Wiesbaden (1950). Von 1950 bis 1961 war Günter festes Ensemblemitglied an der Hamburgischen Staatsoper; als Gast trat er dort noch bis 1968 auf. 1954 wirkte er in der konzertanten Uraufführung der Oper Moses und Aron beim Hamburger Rundfunk mit. Außerdem hatte er feste Gastverträge mit der Bayerischen Staatsoper (1958–1963) und der Staatsoper Stuttgart (1959–1965).
Günter sang auf der Bühne schwerpunktmäßig das Rollenfach der lyrischen Baritons, wobei er auch Partien aus dem Bereich des Spielbaritons und der Kavaliersbaritons übernahm. Zu seinen wichtigsten Bühnenrollen gehörten Papageno in Die Zauberflöte (den er fast 350 Mal sang), Guglielmo, Figaro, Zar Peter I. in Zar und Zimmermann, Giorgio Germont in La Traviata und Marcel in La Bohème. Dramatische Rollen sang Günter, die natürlichen Grenzen seiner Stimme erkennend, nur selten. Zu seinen wenigen dramatischeren Rollen gehörte lediglich Mandryka in der Oper Arabella.
Literatur
Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB010075518, S. 235.