Als Hormontherapie wird in der Medizin die Verwendung von Hormonen bzw. antihormonell wirksamen Substanzen als Arzneimittel bezeichnet.
Häufige Beispiele für eine Behandlung mit Hormonen sind die Gabe von
- Schilddrüsenhormonen bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) als Ersatz für eine fehlende oder zu geringe Hormonproduktion des Körpers (Substitutionstherapie),
- Schilddrüsenhormonen bei einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma) zur Unterdrückung einer weiteren Stimulation der Schilddrüse (Suppressionstherapie),
- Geschlechtshormonen,
In der Onkologie hat der Begriff Hormontherapie (hier auch Antihormontherapie / AHT) eine besondere Bedeutung. Bestimmte Krebsarten, an deren Zellen Hormonrezeptoren nachgewiesen wurden, können oft über viele Jahre mit antihormonellen Maßnahmen erfolgreich behandelt werden. Eine solche Therapie kommt bisher bei Brust-, Gebärmutter- und Prostatakrebs in Betracht. Dabei werden Medikamente verabreicht, die die Produktion oder Wirkung von Östrogen bzw. Testosteron im Körper verringern. Hierdurch kann jedoch die Libido beeinträchtigt werden.
Ein Hormon-Rezeptor-Test (Hormon-Rezeptor-Analyse) prüft die Sensibilität von Krebszellen für Hormone, insbesondere die Empfindlichkeit von Brustkrebs-Zellen auf Östrogen (und Progesteron).[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Lois Jovanovic, Genell J. Subak-Sharpe: Hormone. Das medizinische Handbuch für Frauen. (Originalausgabe: Hormones. The Woman’s Answerbook. Atheneum, New York 1987) Aus dem Amerikanischen von Margaret Auer, Kabel, Hamburg 1989, ISBN 3-8225-0100-X, S. 142 f. und 383 (Pergonal).
- ↑ Lois Jovanovic, Genell J. Subak-Sharpe: Hormone. Das medizinische Handbuch für Frauen. (Originalausgabe: Hormones. The Woman’s Answerbook. Atheneum, New York 1987) Aus dem Amerikanischen von Margaret Auer, Kabel, Hamburg 1989, ISBN 3-8225-0100-X, S. 248–250 und 376.