Horacio Verbitsky war in den 1970er Jahren Mitglied der linksperonistischen Organisation Montoneros. Er wurde in den 1990er Jahren mit Artikeln bekannt, die Korruption und Skandale von Mitgliedern der Regierung Carlos Menems aufdeckten und Rücktritte einiger Minister herbeiführten. 1994 veröffentlichte er Geständnisse eines Marineoffiziers, die Folter und Morde der Marine Argentiniens an Oppositionellen aufdeckten. Damit bewirkte er eine verstärkte Strafverfolgung von Massenmorden und Menschenrechtsverletzungen der argentinischen Militärdiktatur, die von 1976 bis 1983 herrschte und bis zu 30.000 Argentinier entführen und ermorden ließ (siehe Schmutziger Krieg).
Seit 2004 unterstützt Verbitsky als Mitarbeiter der Zeitung Página/12 die Politik der Regierungen von Néstor Kirchner und dessen Ehefrau und Nachfolgerin Cristina Fernández de Kirchner in vielen Punkten.[2] Weil er Korruptionsvorwürfe gegen die Kirchner-Regierungen nicht ebenso kritisiert haben soll wie die ihrer Vorgängerregierung, hatte er eine Auseinandersetzung mit dem Journalisten Julio Nudler.[3]
Sein Buch El silencio: de Paulo VI a Bergoglio: las relaciones secretas de la Iglesia con la ESMA (erschienen 2005) behandelt das Verhältnis der katholischen Kirche Argentiniens zur Militärdiktatur. Darin warf Verbitsky Jorge Mario Bergoglio (seit 2013 Papst Franziskus) vor, 1976 als damaliger Leiter der Jesuiten Argentiniens habe er einige der ihm unterstellten Priester an die Junta ausgeliefert und sich nicht für ihre Freilassung eingesetzt. Das Buch erschien kurz vor dem Konklave 2005, bei dem Bergoglio, der seit 2001 Kardinal war, erstmals als Kandidat für das Papstamt in Frage kam. Verbitsky wiederholte und bekräftigte seine Vorwürfe gegen Bergoglio im März 2013, als dieser zum neuen Papst gewählt wurde.[4] Er gilt als Hauptkritiker des neuen Papstes.
In der COVID-19-Pandemie bewirkte Verbitsky dank seiner Beziehungen, dass er bevorzugt geimpft wurde, obwohl er nach den geltenden Kriterien noch nicht an der Reihe war.[5] Dies führte, als es bekannt wurde, zu heftigen Konflikten im CELS, das sich für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung der Argentinier einsetzt.[6] Wegen des Verstoßes gegen den Grundsatz der Solidarität musste Verbitsky im Februar 2021 als Präsident des CELS zurücktreten.[7] Seine Nachfolgerin wurde Sofía Tiscornia.
Ehrungen
Feria del Libro de Buenos Aires, für den Robo para la Corona 1991
Premio del Colegio de Abogados de San Isidro.
Premio Konex (Diploma al Mérito):[8],Ensayo Político 1994, Análisis Político, 1997
↑Achevé d'impimer par Elkar S. Coop. 48012 Bilbao, España. Dépot legal: 1er trimestre 1996. Traducción de Anatole Muchnik. Puede ser consultado en la Biblioteca Nacional de Bs. As. (donado por la Biblioteca Nacional de Francia).