Zur Entwicklung und Anwendung berichtet Gottlob A. E. von Nostitz und Jänkendorf 1829: „So kam Reil auf die Idee, die er jedoch dem sinnreichen Langermann verdankte, ein hohles Rad zu construiren, demjenigen ähnlich, worin die Stieglitze laufen. Diese Idee ward allmälich verwirklicht, indem er ein hohles Rad von einer solchen Construction verfertigen ließ, daß der Kranke Ruhe genießt, so lange er sich nämlich ruhig verhält, hingegen in Bewegung fortgerissen wird, so bald er sich nur bewegt; ferner daß der Kranke durch nichts an seinem Körper beschädigt oder gedrückt werde, damit es ganz von ihm abhänge, ruhig zu sein oder nicht, (...) Man kann den Kranken sechs und dreißig bis acht und vierzig Stunden (unter gehörigen Unterbrechungen) in der Vorrichtung zubringen lassen, welches D. Hayner bei heftigen Tobsüchtigen mit gutem Erfolge that (...) wodurch ihr Inneres beruhigt und ihr Paroxismus abgekürzt wurde.“[7]
Maximilian Jacobi urteilte 1834: „Eben so wenig wie das Drehbett bedarf die Anstalt das hohle Rad, da es, wenn auch in seiner Anwendung ungefahrlich, doch nur in wenigen Fällen entschiedenen Vortheil bringen dürfte, ...“[8]
Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden aerzte, wundaerzte, geburtshelfer, apotheker, und naturforscher aller gebildeten völker, Bände 17-18. Verlag: Auf kosten des verfassers gedruckt im Königl. Taubstummen institute zu Schleswig, 1833. Seite 271.
↑Karl Heinrich BaumgärtnerHandbuch der speciellen Krankheits- und Heilungslehre mit besonderer Rücksicht auf die Physiologie. Band 2. Verlag: L. F. Rieger u. Comp., 1842. Seite 605
↑Maximilian Jacobi: Ueber Anlegung und Einrichtung von Irren-Heil-Anstalten: mit ausführlicher Darstellung der Irrenheilanstalt zu Siegburg. Verlag Reimer, 1834 (Digitalisat)