1888 wurde Falk mit der DissertationDie nomina agentis der altnordischen Sprache promoviert. Im Jahre 1890 wurde er Stipendiat an der Universität in Oslo und arbeitet zugleich als Lehrer an verschiedenen Schulen in Oslo. 1897 folgte die Ernennung zum Professor für germanische Philologie, verbunden mit der Pflicht zur deutschsprachigen wie nordischen Lehre.
Hjalmar Falk setzte sich für praktische und moderne Methoden des Sprachunterrichts ein. Das Komitee zur Vorbereitung der norwegischen Rechtschreibreform von 1917 unterlag seiner Leitung.
Wissenschaftliche Position und Werke
Falk gilt als Schüler der Junggrammatiker der Leipziger Schule, die die Auffassung vertritt, dass auch die Sprachwissenschaft naturgegebenen Gesetzen unterliegt und die Veränderung von Sprache somit als positivistische Tatsache zu verstehen sei. Die 1914 erschienene, in deutscher Sprache veröffentlichte Altnordische Waffenkunde ist einem der Hauptvertreter dieser Schule, Eduard Sievers, gewidmet.[1] Dieses Werk, gemeinsam mit Altnordisches Seewesen (1913) und Altwestnordische Kleiderkunde (1919)[2] steht symptomatisch für Falks soziolinguistische Arbeitsweiseavant la lettre.
Neben dem philologischen Interesse arbeitete Falk zur nordischen Mythologie. Er stand in engem Kontakt mit Sophus Bugge und Moltke Moe. Er verfasste mehrere Werke in diesem Gebiet, u. a. zur Frithjofssage und zum altnordischen Sonnenlied der Edda.
Gemeinsam mit seinem engen Freund Alf Torp veröffentlichte er von 1903 bis 1906 das erste (und bis zum Jahre 2000 einzige) etymologische Wörterbuch der norwegischen (und dänischen) Sprache in zwei Bänden, das Etymologisk ordbog over det norske og danske sprog. Es wurde 1910 ins Deutsche übersetzt[3] und die norwegische Fassung wegen seiner Popularität 1991 als Faksimile wieder aufgelegt.[4][5]
Auszeichnungen und Ämter
1885: Verleihung der H.K.H. Goldmedaille des Kronprinzen für herausragende akademische Leistungen (Preisschrift zur Wortbildung im Norwegischen)