Hilde (Hildegard) Schürk-Frisch hatte bereits während ihrer Schulzeit Unterricht in Bildhauerei und studierte anschließend an der Kunstakademie in München und an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Während des Krieges entstand eine Mutter-Kind-Plastik, deren Titel Not den Unwillen der NS-hörigen Presse erweckte. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war sie – Soldatenwitwe mit drei Kindern – als freischaffende Künstlerin in Münster tätig. Ihre Tochter Brigitte Beil war als Journalistin und Buchautorin tätig.
Bekannt wurde sie mit ihren von Bibel- und Heiligenerzählungen inspirierten Figuren und Skulpturen aus Stein, Holz und insbesondere aus Bronze.
Zu ihrem Werk gehören ausdrucksvolle Porträtköpfe, vielfältige Figurationen des spielenden, sinnenden, trauernden oder liebenden Menschen, Grabmäler und Gartenplastiken ebenso wie große Denkmäler und Mahnmale im öffentlichen Raum. Sie schuf zahlreiche Einzelwerke, über Kreuzwege bis hin zu gesamten Gestaltungen von Chor- und Altarräumen für katholische und evangelische Kirchen. 1978 wurde die Skulptur „Schutzmantelmadonna“ auf dem Skulpturenpfad Herten installiert. 2005 wurde ein Skulpturenpark im Garten des Leokonviktes, des Priesterseminars des Erzbistums Paderborn mit 14 Skulpturen aus dem Lebenswerk eingerichtet und in dem Buch Dem Unsichtbaren ein Gewand dokumentiert.[1]
Sie war in den 1960er Jahren Mitglied der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz sowie der Gemeinsamen Synode der Bistümer der Bundesrepublik Deutschland (Würzburger Synode).
Nachlass
Als Dauerleihgabe aus dem künstlerischen Nachlass von Hilde Schürk-Frisch verfügt das Kloster Vinnenberg über elf kleinere und größere Skulpturen für Tagungen und Seminare.
Herbert Zink: Hilde Schürk-Frisch. Geleitwort von Josef Pieper. Verlag Aurel Bongers, Recklinghausen 1980, ISBN 3-7647-0324-5.
zweite Auflage des Buches unter demselben Titel im selben Verlag und im selben Jahr: ISBN 3-7647-0326-1.
Peter Klasvogt: Dem Unsichtbaren ein Gewand. Gedanken zu Skulpturen von Hilde Schürk-Frisch. Bonifatius Druckerei, Paderborn 2006, ISBN 3-89710-350-8.
Josef Pieper: Drei Ansprachen in einem Bildhauer-Atelier [zum 60., 65. und 70. Geburtstag von Hilde Schürk-Frisch]. In: ders: Werke in acht Bänden, herausgegeben von Berthold Wald, Bd. 8,2: Miszellen, Register und Gesamtbibliographie. Felix Meiner, Hamburg 2008, ISBN 978-3-7873-1723-3, S. 509–520.
Elisabeth-Maria Baxhenrich-Hartmann: Formmeisterin der Psyche. Zum Tode der Bildhauerin Hilde-Schürk-Frisch. In: Münsterland. Jahrbuch des Kreises Warendorf, Jg. 59 (2010), S. 91–92.
Film
Hans Schotte, Ralf Bräutigam: Hilde Schürk-Frisch. Religiös gegründete Weltlichkeit. DVD, 43 Min. HS Video- und Buchverlag Friedberg/Ottmaring 2005.