Bis zum Bau der Kirche waren die Katholiken von Oberwürzbach Teil der Pfarrei Ommersheim. Die ersten Pläne zum Bau einer eigenen Pfarrkirche aus den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg konnten dessentwegen nicht umgesetzt werden. Nach dem Krieg drohte das Bauvorhaben an der Inflation zu scheitern, doch gelang der Bau mit den vorhandenen Geldmitteln, bevor diese gänzlich entwertet wurden.[2]
Von der katholischen Gemeinde kaufte man Sulzbach/Saar 1930 drei Glocken, von denen während des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1942 die beiden größten eingeschmolzen wurden.[2]
Nach Beseitigung von Kriegsschäden erfolgte in den Jahren 1950–1951 eine Vergrößerung der Kirche nach Plänen des Diözesanbaurats Wilhelm Schulte, indem man an die westliche Längsseite des Gebäudes einen Erweiterungsbau anfügte. Die Bauleitung übernahm Architekt Kreischer und die notwendigen Bauarbeiten wurden von der St. Ingberter Firma Wittemann ausgeführt. Im Untergeschoss des Erweiterungsbaus wurde ein Pfarrsaal eingerichtet. Die Einweihung der erweiterten Kirche erfolgte am 14. Oktober 1951 durch Bischof Joseph Wendel.[2]
Von 1990 bis 1993 erfolgte die Restaurierung der Fenster und des Daches.[3]
Das Kreuz auf dem Kirchendach über dem Hauptaltar stammt von Schlossermeister Gerald Becker und Malermeister Ewald Schmitt (Oberwürzbach).[5]
Orgel
Die Orgel der Kirche wurde 1966 von der Firma Wolfgang Scherpf Orgelbau (Speyer) erbaut. Das Instrument, mit 27 Registern und 2 Manualen, ist auf einer Empore aufgestellt und besitzt einen freistehenden Spieltisch. Die Windladen sind Schleifladen mit elektrischer Spiel- und Registertraktur. Der Salicional im Schwellwerk wurde nachträglich eingebaut.[6]
Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, Tutti, Crescendo, Crescendo ab
Glocken
Im Jahr 1954 goss die Saarlouiser Glockengießerei in Saarlouis-Fraulautern, die von Karl (III) Otto von der Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen und dem Saarländer Aloys Riewer 1953 gegründet worden war, für die Herz-Jesu-Kirche in Oberwürzbach vier Bronzeglocken. Die Glocken haben die Schlagtöne: es′ – f′ – as′ – b′. Ihre Durchmesser sind: 1305 m, 1162 mm, 978 mm, 871 mm. Die Glocken wiegen: 1330 kg, 974 kg, 545 kg, 375 kg.[7][8]
↑Gerhard Reinhold: Otto-Glocken – Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S.588, hier insbes. 87 bis 95, 567.
↑Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S.556, hier insbes. 105 bis 112, 517, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).