Pook beendete seine Schullaufbahn am Gymnasium im Jahr 1921 mit dem Abitur. Anschließend studierte er bis 1925 Zahnmedizin an der Universität Berlin und promovierte 1927 zum Dr. med. dent. Zwischen 1925 und 1940 praktizierte Pook in Berlin-Lichterfelde als niedergelassener Zahnarzt.[2]
Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer 2.645.140) und am 1. Juni 1933 trat er der SS (SS-Nr. 155.870) bei.[3] Anfang Oktober 1940 kam Pook zur Waffen-SS und wurde Anfang Dezember 1940 Zahnarzt im SS-Sanitätsamt. Vom 1. April 1942 bis zum 1. Februar 1943 war er beim „Zahnärztlichen Institut der Waffen-SS“ eingesetzt und danach als Zahnarzt bei der 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“. Von September 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 war Pook im Amt D III des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt vorgesetzter Zahnarzt aller Zahnärzte in Konzentrationslagern,[2] unter anderem der beim 1. Auschwitzprozess angeklagten Zahnärzte Willy Frank und Willi Schatz.
Anschließend praktizierte Pook als niedergelassener Zahnarzt in Hemmingstedt.[5] Im „1. Frankfurter Auschwitz-Prozess Strafsache gegen Mulka u. a.“ wurde er als Zeuge verhört, seine Aussage wurde am 19. November 1964 verlesen.[6]
Literatur
Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2007.
Mathias Schmidt, Dominik Groß und Jens Westemeier: Dr. Hermann Pook – „Leitender Zahnarzt“ der Konzentrationslager. In: Dominik Groß et al. (Hrsg.): Zahnärzte und Zahnheilkunde im „Dritten Reich“. Eine Bestandsaufnahme (= Medizin und Nationalsozialismus. Band 6). Lit, Berlin/Münster 2018, ISBN 978-3-643-13914-6, S. 113–127.
Johannes Tuchel: Konzentrationslager: Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934–1938 (= Schriften des Bundesarchivs. Band 39). Boldt, Boppard am Rhein 1991, ISBN 3-7646-1902-3.
↑AKNL2009-03. (pdf; 1,1 MB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Mai 2016; abgerufen am 14. November 2011.
↑ abJohannes Tuchel: Konzentrationslager: Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934–1938. Dissertation. Freie Universität Berlin 1989. Boldt, Boppard am Rhein 1991, ISBN 3-7646-1902-3, S. 386.