Hermann Elting war Zimmermeister und Holzhändler, er gründete 1866/1867 ein Bauunternehmen in Essen. Seit 1867 besaß er nahe der Holzstraße im heutigen Essener Nordviertel ein Sägewerk.
Elting wirkte in mehreren Organisationen und Vereinen kirchlicher und sozialer Art mit. Seit 1876 bis zu seinem Tode saß er als Stadtverordneter im Rat der Stadt Essen.
Im Essener Nordviertel ließ Elting Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Wohnhäuser errichten, die das Stadtbild bis heute prägen. Sie dienten zunächst den Arbeitern der nahe gelegenen Zeche Victoria Mathias. Diese Siedlung wird heute Elting-Viertel genannt und stellt die erste und damit älteste planmäßige Innenstadterweiterung Essens dar. Zahlreiche dieser Häuser wurden zwischen 1987 und 1994 unter Denkmalschutz gestellt (siehe Liste der Baudenkmäler im Nordviertel (Essen)), nachdem einige nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg überwiegend originalgetreu wieder aufgebaut wurden.
Nach Hermann Elting wurden 1895 die Hermannstraße und der Hermannplatz in diesem Stadtviertel benannt, seit 1937 heißen sie Eltingstraße und Eltingplatz.
Die Marktseite des alten Essener Rathauses zierten acht in Stein gehauene Köpfe der zehnköpfigen städtischen Baukommission, die die Errichtung dieses Rathauses vorantrieben, darunter die etwa 50 cm große Büste Hermann Eltings. Sie befindet sich heute im Besitz seiner Nachkommen.[1]
Hermann Elting wurde auf dem Friedhof Segeroth beigesetzt. Nach dessen Auflassung kam sein Grabstein auf einen Friedhof nach Luxemburg, wo zu dieser Zeit seine Nachkommen lebten.[1]
Literatur
Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Hrsg.: Stadt Essen / Historischer Verein für Stadt und Stift Essen. 2. Auflage. Klartext, Essen 2015, ISBN 978-3-8375-1231-1.
Robert Weltzel: Bauunternehmer als Wohnungsfabrikanten. Die Essener Häuserkönige und ihr Beitrag zur Stadtentwicklung 1850–1929. In: Essener Beiträge, Band 124 (2011), S. 51–250.