Aufgewachsen in der nach ihrem Eindruck durch Neonazis geprägten Jugendkultur ihrer Heimatstadt setzt sie sich in ihren Installationen mit der Geschichte des Rechtsterrorismus und der Ästhetik alltäglicher Privaträume auseinander. Sie bezeichnet Möbel als das Medium ihrer Wahl.[2] Mit einer schnell wachsenden Zahl von Ausstellungen erreichte sie ein breites Echo in den Medien.[3] Ihre künstlerische Arbeit verbindet sie mit Vortrags- und Lehrtätigkeit.[4]
Werke
Triangular Stories (2012) kontrastiert hedonistische und Neonazi-Jugendkultur in den Neunzigern.[5]
Aufbau Ost (2016) widmet sich anhand von Alltagsästhetik der Transformation der DDR und der Integration von Ost- und Westdeutschland.[6]
14 Words (2018) zeigt ein ehemaliges ostdeutsches Einzelhandelsgeschäft mit Bezug auf den Nationalsozialistischen Untergrund und seine größtenteils als Selbständige in ihren eigenen Unternehmen erschossene Opfer.[9]
DDR Noir (2018) stellt Arbeiten ihres Großvaters, des DDR-Grafikers Karl Heinz Jakob zwischen Möbeln der Nachwendezeit aus.[10][11]
Eurotique (2018) auf der Riga International Biennial of Contemporary Art beschäftigt sich mit dem Phänomen der „Eiroremonts“ (lettisch für „Euro-Reparatur“).[12][13]
Ostalgie (2019) setzt sich mit dem Geschichtsbild der DDR sowie den Erinnerungsformen an die DDR auseinander.[14]
Tag X (2019) basiert auf einem Netzwerk von Prepper-Gruppen und inszeniert eine Gedenkstätte, in welcher als Waffen interpretierte Wohnaccessoires und Designklassiker ausgestellt sind.[15][16]
Aesthetics of Power (2021) zeigt Aufnahmen von 2017 einer scheinbar unstrukturierten Ansammlung unterschiedlicher Möbel und Haushaltsgeräte im Berliner Kronprinzenpalais. Die Installation ist unterlegt mit Live Tonszenen der Capitolerstürmung 2021.[18]
Das Reich (2017), Rauminstallation, Teil der Ausstellung Der Katalysator. Joseph Beuys und Demokratie heute im Museum Morsbroich Leverkusen (Mai bis August 2021)
Die Monotonie des Yeah, Yeah, Yeah (2020), 2021 im Museum of History and Archeology of the Urals, Jekaterinburg, Russland
Evolution Chemnitz (2020), Video und Installationen (Hotel Elisenhof) zu 100 Jahren revolutionäre Aktionen in und um Chemnitz
mit Bastian Hagedorn: The Museum of Trance (2021), Multimedia Arbeit (Überlegungen zu Spiritualität, Rave-Kultur, Exotismus u. a.) auf Techno Worlds (2021), Budapest (basierend auf ihrem Museum of Trance in Port-au-Prince, Haiti, 2015)
weitergestaltete Installation 2000 (2018–2021), 2021–2022 auf der Ausstellung Future Generation Art Prize, Kiew, Ukraine
Illiberal Lives im Ludwig Forum Aachen, mit Pauline Curnier Jardin, Johanna Hedva, Ho Rui An, Blaise Kirschner, Jota Mombaça, Henrike Naumann, Melika Ngombe Kolongo, Bassem Saad, Mikołaj Sobczak and Jordan Strafer, 22. April bis 27. August 2023 mit fünf Installationen von Henrike Naumann