Heinrich „Henri“ Jordan (* 30. September 1833 in Berlin; † 10. November 1886 in Königsberg) war ein deutscher Philologe und Hochschullehrer.
Jordan entstammte einer Berliner Hugenottenfamilie und studierte von 1852 bis 1856 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. In Berlin wirkte er als Schulamtskandidat am Friedrichswerderschen Gymnasium. Ostern 1861 habilitierte er sich daselbst, war studienhalber vom Herbst 1861 bis Ostern 1863 in Italien und wurde 1867 o. Professor der Klassischen Philologie an der Albertus-Universität Königsberg. 1875/76 war er Rektor der Albertina. Er arbeitete eng mit Christian Hülsen und Rodolfo Lanciani zusammen. Sein Hauptwerk ist die 1870 bis 1885 in zwei Bänden erschienene Topographie der Stadt Rom im Altertum.
Henri Jordan war verheiratet mit Anna Droysen (1842–1918), Tochter des Historikers Johann Gustav Droysen.
Schriften (Auswahl)
- Quaestionum Catonianarum capita duo, Dissertation, Berlin 1856
- M. Catonis praeter librum de re rustica quae extant (Leipzig 1860; Stuttgart: Teubner, 1967)
- Scriptores historiae Augustae (Band 1, Berlin)
- Topographie der Stadt Rom im Altertum (Berlin 1870-85, 2 Bde.)
- Forma urbis Romae (Berlin 1874)
- Kritische Beiträge zur Geschichte der lateinischen Sprache (Berlin 1879)
- Capitol, Forum und Sacra Via in Rom (Berlin 1881)
- Marsyas auf dem Forum in Rom (Berlin 1883)
- C. Sallusti Crispi Catilina Jugurtha Historiarum reliquae codicibus servatae ; Accedunt rhetorum opuscula Sallustiana Henricus Jordan tertium recognovit. (Nach Jordans Tode hrsg. von Paul Krueger). Berlin: Weidmann, 1887.
Jordan besorgte auch die 3. Auflage von Ludwig Prellers Römischer Mythologie (Berlin 1881).
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888 bis 1890.
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