1859 begegnete er Gustave Courbet, in dessen Atelier er zwei Jahre später arbeitete. 1863 zählte er zu den Malern, die gleichzeitig auf dem Salon des Refusés und dem Pariser Salon vertreten waren.
Im September 1862 wurden Henri Fantin-Latour, Édouard Manet, Alphonse Legros, James McNeill Whistler, Johan Barthold Jongkind, Félix Bracquemond und andere Künstler Mitglieder der neu gegründeten „Société des Aquafortistes“. Diese Künstlervereinigung hatte sich die Förderung der Radierkunst zum Ziel gesetzt. Sie veröffentlichten ihren eigenen Katalog.[2]
1864 stellte er in der Royal Academy of Arts in London aus. In England waren seine Blumenarrangements besonders gefragt, die er jetzt verstärkt malte.
Die grafische Denkweise von Fantin-Latour zeigt sich im Wesentlichen im Umgang mit den Wagnerischen Themen (1876 besuchte er Bayreuth). Zahlreiche Künstler lassen sich zu diesem Zeitpunkt von den Werken Richard Wagners inspirieren.
Obwohl er ein Zeitgenosse der Impressionisten war, entwickelte er seinen eigenen, dem Realismus verpflichteten Stil. Bekannt wurden seine Blumenbilder und Gruppenporträts vieler zeitgenössischer Pariser Maler und Schriftsteller aus seinem Freundeskreis. Hierzu zählen Hommage à Delacroix, Un atelier aux Batignolles und Un coin de table. Bedeutsam war auch sein Einfluss auf die spätere Kunstströmung des Symbolismus. Ferner ist Fantin-Latour für seine Lithographien bekannt, in denen er sich mit zahlreichen bekannten klassischen Komponisten und ihrer Musik auseinandersetzte.
Karikatur zu Un atelier aux Batignolles (ca. 1870)
Literatur
Adolphe Jullien: Richard Wagner, sa vie et ses œuvres Ouvrage orné de quatorze lithographies originales par M. Fantin-Latour, de quinze portraits de Richard Wagner et de quatre eaux-fortes et de 120 gravures, scènes d'opéras, caricatures, vues de théâtres, autographes, etc., Librairie de l'Art, 1886.
Laure Dalon (Hg.): Fantin-Latour. À feur de peau (Ausst.-Kat. Musée du Luxembourg, Paris, 14. September 2016–12. Februar 2017; Musée de Grenoble, Grenoble, 18. März–18. Juni 2017), Paris 2016.