Deppermann verbrachte ihre Kindheit und frühe Jugend als Tochter von Carl und Maria Katharina Deppermann, geborene Behn, in Bergedorf. Sie studierte zunächst in Hamburg, dann in Berlin, wo sie von 1893 bis 1942 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen war, dessen Ausstellungen sie 1893 (Chicago), 1898, 1901 und 1906 beschickte. In Berlin-Schöneberg unterhielt sie ein Atelier, welches sich 1893 in der Nettelbeckstraße 24 befand, wo sie auch Kurse in „Dekorativer Malerei“ gab.[1]
Als Landschaftsmalerin zog es sie immer wieder in die Natur. Dabei entstanden Gemälde auf Hiddensee, Rügen[2] oder im Rheintal bei Bingen. Als Illustratorin zeichnete sie auch Personen des Zeitgeschehens wie Fürst Otto von Bismarck in seinem Arbeitszimmer in Friedrichsruh.
Werk
Ihr Werk umfasst zunächst naturalistische, später impressionistische Landschaftsbilder, die von einem harmonischen, unaufdringlichen Kolorit und einer sanften, aber dennoch ausdrucksstarken Lichtgebung geprägt sind. Daneben finden sich in ihrem Œuvre klassische Stillleben, technisch dominieren Aquarelle, Entwürfe für Fächer sowie Öl- und Gouachegemälde. Von ihren Zeichnungen wurde die 1894 in „Moderne Kunst“ erschienene Illustration Fürst Bismarck in seinem Arbeitszimmer in Friedrichsruh bekannt.
Ihre Bilder waren in mehreren Ausstellungen zu sehen.
1882, 1898–1901 und 1906 auf der Akademischen Kunstausstellung in Berlin
1. bis 28. Februar 1898 auf der Kunstausstellung der Berliner Künstlerinnen und Kunstfreundinnen in dem königlichen Akademiegebäude Unter den Linden 38 zu Berlin mit dem Gemälde „Motiv aus der Villa Julia am Comer-See“
Karl Tanera: Aus drei Weltteilen. Reiseskizzen, Illustriert von Henny Deppermann. Berlin 1898 (gallica.bnf.fr).
Karl Tanera: Eine Weltreise. Reisebriefe. Illustriert von Henny Deppermann. Leipzig 1903.
Karl Tanera: Heinz der Brasilianer. Der reiferen deutschen Jugend gewidmet. Mit 8 Bildern nach Zeichnungen von E. Zimmer, H. Deppermann und H. W. Lemme. Leipzig 1904.
Literatur
Willy O. Dressler (Hrsg.): Dresslers Kunstjahrbuch. Ein Nachschlagewerk für deutsche bildende und angewandte Kunst. Rostock 1909.
Deppermann, Henriette. In: Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Vorbereitet von Hermann Alexander Müller. 5. unveränderte Auflage. Band5: Vialle–Zyrlein. Nachträge und Berichtigungen. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1921, S.69 (Textarchiv – Internet Archive – Nachträge, Kurzeintrag).
↑Georg Stilke (Hrsg.): International Exposition St. Louis 1904. Official Catalogue. Exhibition of the German Empire. Berlin 1904, S. 433 (Textarchiv – Internet Archive).