Nach dem Studium gründete Claas eine Vertriebsgesellschaft in Frankreich und trat 1958 in das von seinem Vater und dessen Brüdern gegründete Familienunternehmen ein. Er war zunächst für den technischen Bereich der Firma zuständig. 1962 trat er in die Geschäftsführung ein und übernahm 1978 die Geschäftsleitung als geschäftsführender Gesellschafter. 1996 wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt und Helmut Claas wurde Vorsitzender des Aufsichtsrats und des Gesellschafterausschusses.[1] Seine jüngeren Geschwister Irmgard Baumhüter geb. Claas und Reinhold Claas (* 26. März 1931), Diplom-Wirtschaftsingenieur, sind ebenfalls im Unternehmen tätig.
Im Oktober 2010 gab Helmut Claas den Vorsitz im Aufsichtsrat an seine Tochter Cathrina Claas-Mühlhäuser weiter.[2] Am 24. Oktober 2013 erlitt er einen schweren Autounfall.[3]
Helmut Claas war seit 1962 Mitglied der American Society of Agricultural Engineers und viele Jahre Vorstands- und Präsidiumsmitglied der Firmenvereinigung der Landmaschinen- und Ackerschlepper-Unternehmen im Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau. Er war Träger von vier Ehrendoktorwürden und einer Ehrenprofessur, Ehrenbürger seiner Heimatstadt Harsewinkel und Träger mehrerer Verdienstmedaillen.
Claas war von 1972 bis zu deren Tod im Jahr 2016 mit Erika Claas verheiratet. Er starb am 5. Januar 2021 im Alter von 94 Jahren.
Wirken
In seiner Tätigkeit bei der Firma Claas meldete Helmut Claas über 100 Patente an.
In seiner aktiven Zeit im Unternehmen wurden der Dominator, nach eigenen Angaben die erfolgreichste Mähdrescherserie Europas, sowie ein Hybrid-Dresch- und Abscheidesystem entwickelt. Die zweite Mähdrescherserie Lexion entstand ebenfalls unter seiner Führung. Mit dem Jaguar konnte Claas die Weltmarktführerschaft mit einem Anteil von etwa 50 Prozent im Bereich der Feldhäcksler erzielen.