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Von 1993 bis 1999 lebte sie in Frankfurt/Main, dort inszenierte sie am Künstlerhaus Mousonturm verschiedene multimediale Tanzproduktionen, in denen das Spiel mit dem Blick des Betrachters im Vordergrund steht. Diese frühen Stücke sind optische Verwirrspiele zwischen Realität, Illusion und Virtualität.
Im Jahr 2000 erhielt sie einen Ruf aus Berlin. Sie inszenierte für 'Berlin Offene Stadt"/ Berliner Festspiele und war artist in residence im Podewil.
2003 erhielt sie den UNESCO-Preis für die Produktion Headhunters, choreografiert mit brasilianischen Tänzern in Salvador da Bahia.
Die politische Kraft ihrer weltweit tourenden Choreografien wird unverkennbar in ihrem in Teheran produzierten »Letters from Tentland« für sechs iranische Frauen, ebenso in ihrem mit Tanzkompanie in Palästina gedrehten Kurzfilm »emotional rescue«, in ihren von iranischen Exilantinnen formulierten Antworten auf die europäische Asylpolitik in »return to sender« sowie in »feierabend! – das gegengift«, ein Fest gegen die moderne Arbeitsdiktatur. In »BurkaBondage« setzte sie den islamischen Schleier und das japanische Bondage in Beziehung. In »revolver besorgen« zeigte sie die sozial geächtete Rolle der Demenz. In »Made in Bangladesh« thematisierte sie die rasenden und ausbeuterischen Arbeitsverhältnisse der Gegenwart, in »Gute Pässe Schlechte Pässe«, untersuchte sie das Ansehen des Passes in Hinblick auf die Bewegungsfreiheit, die er garantiert oder nimmt, in »We Love Horses« befasste sie sich mit der Dressur des Menschen durch die Politik. In »Der Eindringling« zog sie Analogien zwischen Körper/Virus und Politik.
Weitere Tätigkeiten
Im Wintersemester 2018/19 war sie Bertolt-Brecht-Gastprofessorin am Centre of Competence for Theatre an der Theaterwissenschaft der Universität Leipzig. In den Wintersemestern 2004/05 und 1994/95 hatte sie Lehraufträge am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Frankfurt/Main inne und im Sommersemester 1995/96 am Institut d’Etudes Théâtrales, Saint-Denis, Paris. Seit 2018 ist sie Jurorin für den Deutschen Tanzpreis.
2006: Novi Sad Theaterpreis (Serbien) für return to sender
2006: Special Prize of Al Jazeera film festival für emotional rescue
2015: Made in Bangladesh nominiert für den deutschen Bühnenpreis DER FAUST
Einladungen zur Tanzplattform Deutschland 1995 Frankfurt/M. | 1999 Hamburg | 2006 Stuttgart | 2012 Dresden
Publikationen
Hans-Thies Lehmann: Postdramatisches Theater. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1999
Susanne Vincenz (Hrsg.): Letters from Tentland. Transkript Verlag, Bielefeld 2005
Arnd Wesemann: Immer Feste Tanzen. Transkript Verlag, Bielefeld 2008
Natasha Hassiotis: Große Choreografen, CaptainBook, 2012, Athen
Claudia Rosiny: Intermediale Beziehungen zwischen Mediengeschichte und moderner Tanzästhetik, transcript Verlag, 2013
Arnd Wesemann: Made in Bangladesh. Editie Leesmagazijn, Amsterdam 2014
Helena Waldmann: Betroffenheitstouristen, in: Konfliktkulturen. Texte zu Politik, Gesellschaft, Alltag und Kunst. Hrsg. Ronald Grätz + Hans-Georg Knopp, Steidl Verlag, 2011
Helena Waldmann: Gefangen oder frei? Die Theaterproduktion BurkaBondage erkundet die Sehnsucht nach Bindungen. in: Kulturaustausch, Zeitschrift für internationale Perspektiven. Hrsg. Institut für Auslandsbeziehungen ifa, 11/2010
Helena Waldmann: Das Korsett der Befreiung, Fesselkünste in Afghanistan und Japan – eine Reise am Seil, in: Kulturaustausch, Zeitschrift für internationale Perspektiven. Hrsg. Institut für Auslandsbeziehungen ifa, 2/2011
Helena Waldmann: Korsett. Der Raum ist ein Korsett, sonst hätte man alle Welt zur Verfügung; in ballettanz, Jahrbuch über FREIRÄUME, 2006
Helena Waldmann: Wie Tentland entstand und als Karawane immer weiterzieht, in: Letters from Tentland. Zelte im Blick: Helena Waldmanns Performance in Iran. Hrsg. Susanne Vincenz, TanzScripte, transcript Verlag, 2005