Heinrich Smidt fuhr zehn Jahre zur See und brachte es vom Matrosen zum Steuermann. 1824 begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und „schönen Wissenschaften“ an den Universitäten Kiel und Berlin. In Berlin wurde er Redakteur bei der Staatszeitung und arbeitete für das Magazin für die Literatur des Auslandes.
1848 wurde er Mitglied der Marinekommission und Mitarbeiter der Marineabteilung im Berliner Kriegsministerium, für das er zuletzt als Archivar tätig war. Er stand in Verbindung mit Ludwig Devrient, Theodor Fontane u. a. und war Mitglied im Literaturkreis Tunnel über der Spree. Seine Erfahrungen auf See und seine Kenntnisse von Land und Leuten verwertete er in zahlreichen Erzählungen, Novellen, Romanen, Theaterstücken sowie Jugendbüchern, die ihm den Ruf eines „deutschen Marryat“ einbrachten. In seinen Seegeschichten und -gedichten hat er mehrfach das Motiv des Fliegenden Holländers verwendet, möglicherweise als Erster in der deutschen Literatur.[1]
Heinrich Smidt starb 1867 im Alter von 68 Jahren in Berlin und wurde auf dem Luisenstädtischen Friedhof beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.[2]
König René’s Tochter. Lyrisches Drama frei nach Henrik Hertz, 1845.
So kann man es weit bringen. Lustspiel, 1852.
Unter’m Regenbogen, oder: Eine überrascht den Andern. Lustspiel, 1856.
Literatur
Hanns-Peter Mederer: Der unterhaltsame Aberglaube. Sagenrezeption in Roman, Erzählung und Gebrauchsliteratur zwischen 1840 und 1855. Shaker Verl., Aachen 2005 (= Diss. Hamburg 2005)