Beim Wettbewerb für einen Grundplan für die bauliche Entwicklung von Groß-Berlin zwischen 1908 und 1910 gewann das Büro in Arbeitsgemeinschaft mit dem ArchitektenBruno Schmitz und dem VerkehrswissenschaftlerOtto Blum den vierten Preis.
Obwohl das Büro Havestadt & Contag auch zeitgenössisch vereinzelt als „Architekturbüro“ bezeichnet wurde,[1] ist diese Bezeichnung in Bezug auf die übliche Abgrenzung der Berufsfelder Architekt und Ingenieur stark irreführend und wird dem breiten Tätigkeitsfeld dieses Büros nicht gerecht. Möglicherweise gab es aber innerhalb des Büros einzelne Abteilungen für die Arbeitsgebiete Tiefbau, Wasserbau, Eisenbahnbau und Hochbau, wobei letztere dann missverständlich als „Architekturbüro“ umschrieben worden sein könnte.
Die Autorin Margit Heinker nennt in ihrer Dissertation[2] Havestadt & Contag als eine der verschiedenen „Baufirmen“, denen (zumindest in den 1890er Jahren) die Bauausführung der wichtigeren Reichsbank-Neubauten übertragen wurde. Ob Havestadt & Contag jedoch tatsächlich auch als Bauunternehmung (oder etwa in der Funktion eines heutigen Generalübernehmers) tätig waren, ist nicht eindeutig geklärt.
Die Sozietät Havestadt & Contag hatte im Auftrag des Landkreises nicht nur die Bauleitung des zwischen 1901 und 1906 erbauten Teltowkanals selbst, sondern auch bei zahlreichen kanalbezogenen Nebenbauten wie der Teltow-Werft und dem Kraftwerk Schönow.
1908: Eisenbahnanschluss eines Kalibergwerks in der Rhön (mit Brückenbauten)[4]
Literatur
Das 25jährige Jubiläum des Ingenieur-Bureaus Haveltadt & Contag in Berlin. In: Deutsche Bauzeitung, 16. Oktober 1907, 41. Jahrgang, Nr. 83, S. 588; kobv.de/opus4-btu (PDF; 24 MB).
A. Reich: Eine deutsche Ingeniörfirma. Berlin 1913 (Sonderabdruck aus der Zeitschrift für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik).
↑Margit Heinker: Die Architektur der deutschen Reichsbank 1876–1918. Dissertation, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 1994. 1998, ISBN 3-00-003732-2.