Harry Carl Georg Langewisch (* 23. November 1894 in Berlin ; † 12. August 1957 ebenda) war ein deutscher Schauspieler , Regisseur , Drehbuchautor , Rundfunk - und Hörspielsprecher und Operettensänger.
Harry Langewisch (1917)
Leben
Als Sohn eines Kaufmanns in Berlin geboren und aufgewachsen studierte Harry Langewisch an den Universitäten in Freiburg, Berlin, München und Rostock[ 1] Germanistik . 1913 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Berlin .[ 2] Er nahm privaten Schauspielunterricht und debütierte 1920 am Stadttheater in Rostock . Es folgten Engagements an Bühnen in Halberstadt , Altenburg , Leipzig und Berlin. An dem Berliner Varieté -Theater Scala war er darüber hinaus in „heiteren Vorträgen“ zu sehen. Im Jahr 1954 ist ein Auftritt in Hugo von Hofmannsthals Lustspiel Der Schwierige in der Rolle als Ein berühmter Mann am Theater am Kurfürstendamm zu verzeichnen.
Er wirkte in einigen Filmproduktionen mit. Darunter befanden sich die G.-W.-Pabst -Filme Komödianten mit Käthe Dorsch , Hilde Krahl und Henny Porten aus dem Jahr 1941 und Paracelsus von 1943 mit Werner Krauß , Mathias Wieman und Harald Kreutzberg . Weiterhin war er als Drehbuchautor und Regisseur an zahlreichen Kulturfilmen beteiligt.
Harry Langewisch wendete sich schon früh dem Rundfunk zu. Für die Sender Mitteldeutsche Rundfunk AG (MIRAG) und Reichssender Leipzig , RIAS Berlin , Sender Freies Berlin und Bayerischer Rundfunk hatte er viele Auftritte in Hörspielen und Unterhaltungssendungen. So wurde er bereits im Jahr 1928 als Sprecher und Rezitator in der Literarischen Abteilung der MIRAG geführt.[ 3] Er verkörperte 1954 die Figur des Kriegsgerichtsvorsitzenden in der Hörspieladaption des Romans Die Caine war ihr Schicksal von Herman Wouk in der Regie von Gert Westphal in einer Produktion des RIAS und des Südwestfunks (SWF). Neben ihm sprachen in weiteren Rollen O. E. Hasse , Wolfgang Lukschy und Harald Juhnke .[ 4] Zudem war er 1955 als Bariton in der Rolle des Tschang in einer Produktion der Franz Lehár -Operette Das Land des Lächelns des Bayerischen Rundfunks zu hören.
Harry Langewisch verstarb 1957 in Berlin-Nikolassee .
Filmografie (Auswahl)
Hörspiele
1951: Der Teufel fährt 3. Klasse
1951: Zehn Apfelsinen
1952: Wieviel Erde braucht der Mensch
1952: Die Freiheitsprobe
1952: Asternplatz
1952: Die Chaconne
1952: Jasons letzte Nacht
1952: Das Elixier des hochwürdigen Vaters Gaucher
1953: Nächtliche Beichte
1953: Das Spiel vom Kreuz
1953: Das Roß der fröhlichen Lerche
1953: Der Delphin
1953: Die kleinen Sünden
1953: Ein Leben für die Bimmelbahn
1953: Stachanows Traum
1953: 19. November 1828
1954: Der Kopf in der Schlinge
1954: Christoph Columbus
1954: Der Verrat von Ottawa
1954: Einmal Vertrauen
1954: Ein Band Molière
1954: Die Caine war ihr Schicksal
1955: Die Kinder der Elisa Rocca
1955: Lauter Engel um Monsieur Jacques
1955: Jean Henri Dunant
1955: Timbuktu
1955: Die Braut von Messina
1955: Berlin durch zwei
1955: Voltaire und der Fall Calas
1955: Die Heimkehr des verlorenen Sohnes
1955: Friedrich von Bodelschwingh
1956: Major Skillgud übernimmt die Untersuchung
1956: Neun Zeilen Nonpareille
1956: Küss mich, Kätchen! (Theatermitschnitt)
1956: Das Roß der fröhlichen Lerche
1956: Columbushaus
1956: Ein Löwe hat den Mond verschluckt
1956: Per saldo (Seltsames Verhör)
1957: Übermorgen Regen
1957: Keiner weiß, wohin er flieht
1957: Albert Ballin
1957: Wie Sand am Meer
1957: Das Gesetz
Literatur
Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744 , S. 756.
Herbert A. Frenzel , Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518 , S. 415.
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Harry Langewisch im Rostocker Matrikelportal
↑ Kösener Corpslisten 1930, 4 , 277. In den Corpslisten 1960 ist er nicht aufgeführt.
↑ Organigramm der MIRAG 1928 (PDF; 191 kB) im Deutschen Rundfunk Archiv; abgerufen am 18. Januar 2012
↑ Die Caine war ihr Schicksal auf ARD Hörspieldaten; abgerufen am 31. Juli 2016