Hardenberg (Overijssel)

Gemeinde Hardenberg
Flagge der Gemeinde Hardenberg
Flagge
Wappen der Gemeinde Hardenberg
Wappen
Provinz Overijssel Overijssel
Bürgermeister Maarten Offinga (CDA)[1]
Sitz der Gemeinde Hardenberg
Fläche
 – Land
 – Wasser
317,15 km2
312,16 km2
4,99 km2
CBS-Code 0160
Einwohner 62.935 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 198 Einwohner/km2
Koordinaten 52° 35′ N, 6° 37′ OKoordinaten: 52° 35′ N, 6° 37′ O
Bedeutender Verkehrsweg N34 N343
Vorwahl 0523, 0524
Postleitzahlen 7700–7704, 7707, 7770–7789
Website hardenberg.nl
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte
Hardenberg, Rathaus

Hardenberg (anhören/?) ist eine Stadt und eine Gemeinde in der Provinz Overijssel in den Niederlanden. Mit den umliegenden Dörfern hatte die Stadt insgesamt 62.935 Einwohner (Stand 1. Januar 2024).

Orte

Die größten der über zwanzig Ortschaften dieser Gemeinde sind (Stand: 1. Januar 2024)[3]:

  • Hardenberg (20.550 Einwohner)
  • Dedemsvaart (13.065 Einwohner)*
  • Balkbrug (4.010 Einwohner)*
  • Bergentheim (3.570 Einwohner)
  • Slagharen (3.240 Einwohner)
  • Gramsbergen (3.330 Einwohner)
  • De Krim (2.205 Einwohner)
  • Lutten (2.060 Einwohner)
  • Kloosterhaar (1.525 Einwohner)
  • Sibculo (1.440 Einwohner)

Der Sitz der Gemeindeverwaltung befindet sich in Hardenberg.
*: Ehemalige Gemeinde Avereest (bis 2001).

Lage und Wirtschaft

Die Gemeinde liegt im Nordosten der Provinz, an der Vechte, und grenzt unter anderem an die Gemeinden Twenterand und Ommen und an die Grafschaft Bentheim auf deutschem Grundgebiet. Die Lokaleisenbahn Zwolle – Emmen hält in Hardenberg, Gramsbergen und Mariënberg; hier kann man auf eine andere Lokaleisenbahn umsteigen und damit über Vriezenveen nach Almelo fahren. Die Kanäle Kanaal Almelo-De Haandrik und Coevorden-Vechtkanaal machen die Gemeinde Hardenberg für die Binnenschifffahrt erreichbar. Verbreitet über die Gemeinde finden sich viele Landwirtschafts- und kleine Industriebetriebe (letztere vor allem in der Stadt Hardenberg, die einen kleinen Binnenhafen hat). Auch der Tourismus ist von Bedeutung. In Balkbrug befindet sich die Justizvollzugsanstalt Veldzicht für geisteskranke Straftäter.

Hardenberg selbst bietet eine kleine autofreie Fußgängerpassage mit Geschäften. Vis-a-vis dem Marktplatz befindet sich das Hallen- und Freibad. In dem angrenzenden Fluss Vechte kann man ebenfalls schwimmen.

Hardenberg hat noch kleinere Vororte, der größte davon ist „Baalder“ mit eigenen Einkaufsmöglichkeiten.

Ansässige Unternehmen:

Politik

Bei der Kommunalwahl am 16. März 2022 konnten die Christdemokraten der CDA ihre seit mehreren Jahrzehnten anhaltende Siegesserie fortsetzen und die Wahl mit rund 31 Prozent für sich entscheiden.

Kommunalwahl am 16. März 2022[4]
Wahlbeteiligung: 55,19 %
 %
40
30
20
10
0
30,6
21,13
18,85
9,03
7,5
4,85
4,21
3,84
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
−0,4
+7,37
+0,47
−1,82
−0,4
+1,00
−0,70
−3,09
−2,41
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b OpKoers.nu

Der Gemeinderat wird in Hardenberg seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[4]
1982 1986 1990 1994 1998 2000 a 2006 2010 2014 2018 2022
CDA 13 12 12 10 10 13 11 11 9 11 11
OpKoers.nu b 1 2 3 5 7
ChristenUnie 6 6 7 8 6 7
VVD 2 2 1 2 2 4 3 3 3 4 3
PvdA 5 6 6 4 5 7 8 5 4 3 2
D66 0 2 0 2 1 1
GroenLinks 1 1 1 2 1 1 1
50PLUS 2 1
SGP 0
Liberaal Hardenberg 1 1
Door Activiteiten Altijd Plezier Samen 0 0 0
Onafhankelijke Partij Vechtstreek b 1
GPV 3 3 4 5 5
RPF 0
Gesamt 23 23 23 23 23 31 31 31 31 33 33
Anmerkungen
a 
Aufgrund der Eingemeindung von Avereest und Gramsbergen zum 1. Januar 2001 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 2000 statt.
b 
Zur Kommunalwahl 2010 ging die Onafhankelijke Partij Vechtstreek in die Lokalpartei OpKoers.nu auf.

Geschichte

Die Stadt Hardenberg entstand als Nienstede um eine nach dem Jahr 754 erbaute Kapelle und eine 1089 auf eine kleine Anhöhe entlang der Vechte erbaute Burg Hardenberg.

Im Jahre 1227 fand beim Weiler Ane eine bedeutende Schlacht statt zwischen Truppen des Utrechter Bischofs und Aufständischen, meist einfachen Bauern, unter Führung von Rudolf, dem Grafen von Coevorden, aus Drenthe. Die Truppen des Bischofs, der selber auf dem Schlachtfeld starb, erlitten eine herbe Niederlage. Ein Denkmal erinnert noch an dieses Kriegsereignis.

Hardenberg wurde 1230 ummauert durch Wilbrand von Oldenburg und erhielt vom Utrechter Bischof Johann IV. von Arkel im Jahre 1362 das völlige Stadtrecht. Reste der Mauer sind noch erhalten im Stadtzentrum. Unter anderem durften die Hardenberger jedes Jahr vier Jahrmärkte halten. Die Stadt war ein Umschlagplatz, mit Hafen an der Vechte, für landwirtschaftliche Erzeugnisse, und eine Haltestelle der Strecke ZwolleBremen. Am 8. Mai 1708 wurde Hardenberg durch einen Brand nahezu völlig zerstört; in der Stadt sind daher kaum historische Bauten erhalten geblieben.

Auch Gramsbergen ist offiziell eine Kleinstadt; der Ort, der Verbindungen zur Hanse innehatte, erhielt 1442 das Stadtrecht.

Die Gegend kam zu einer bescheidenen Blüte durch die Gewinnung von Torf. Ein lokaler Herr, der finanziell am Torfabbau interessiert war, Baron van Dedem, ließ 1809 den Kanal Dedemsvaart graben. Unter seiner Leitung fingen Arbeiter und Kleinbauern im 19. Jahrhundert an, die Fehnkolonien Dedemsvaart und Balkbrug zu bauen. Der Kanal war 1853 fertig, ist aber nach dem Zweiten Weltkrieg größtenteils zugeschüttet worden um einer Straße Platz zu machen.

Die jetzige Gemeinde Hardenberg wurde am 1. Mai 1941 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Ambt Hardenberg und Stad Hardenberg neu gebildet.

Sehenswürdigkeiten

Südwestlich von der Stadt liegt zwischen Hardenberg und Ommen ein Waldgebiet mit Sanddünen (Beerzer bulten, Holozän) das teils als Freizeitpark „De Oldemeyer“ mit Badesee und angrenzendem Campingplatz gestaltet ist. Das Vechttal ist durchzogen von Fahrradwegen und ein beliebtes Ausflugsziel für Fahrradfreunde und Wanderer, denn der Fernwanderweg Pieterpad durchkreuzt Hardenberg. In der Gemeinde befinden sich einige kleine Landsitze, in deren Parks man wandern darf.

In Dedemsvaart befinden sich die „Tuinen Mien Ruys“, für das Publikum zugängliche Mustergärten der bekannten niederländischen Gartenarchitektin Mien Ruys (seit 2004 unter Denkmalschutz).

In Slagharen befindet sich der große Freizeitpark „Slagharen“, der vor allem für Familien mit Kindern attraktiv ist.

Gramsbergen hat einen malerischen Ortskern mit alten Häusern und Bauernhöfen rund um die Kirche.

Partnerschaften

Hardenbergs Ortschaft Gramsbergen befindet sich in einer Partnerschaft mit der Samtgemeinde Dahlenburg in Niedersachsen.[5]

Auch die ehemalige Gemeinde Avereest (s. o.) hat eine Partnerschaft zu einer deutschen Gemeinde, Bad Rothenfelde.

Persönlichkeiten

Büste von Frits Slomp in Hardenberg

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die in der Gemeinde gewirkt haben

Literatur

Commons: Hardenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Benoeming burgemeester Hardenberg. In: rijksoverheid.nl. Rijksoverheid, 4. September 2020, abgerufen am 2. Januar 2021 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 14. Oktober 2024, abgerufen am 20. Oktober 2024.
  4. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 12. Juli 2022 (niederländisch)
  5. Eintrag über die Partnerschaften der Samtgemeinde und ihrer Gemeinden auf der Homepage der Samtgemeinde Dahlenburg Abgerufen am 27. April 2019, 17:41