Als junger Künstler fand Hansjörg Wagner über die Zeichnung zur Malerei, in der er sich autodidaktisch ausbildete. In der Bildhauerei wurde er von Fritz Behn in den Jahren 1951 bis 1958 in dessen Münchener Atelier angeleitet und kritisiert. Daneben förderten ihn Arthur Rümann und Ernst Buchner. Ab 1953 erfolgten Ankäufe der Städtischen Galerie im Lenbachhaus (1953–1955), der Neuen Pinakothek München (1966, heute Pinakothek der Moderne) und der Sammlung Georg Schäfer.[2][3]
Das Œuvre Hansjörg Wagners ist durch periodisch wiederkehrende Grundelemente geprägt, wie etwa die Schöpfung und das Prinzip der Einheit. Aus jedem Jahrzehnt gibt es Werke mit ähnlichen Themen. Das Selbstporträt im Atelier, das Pferd im Garten und die Nonnen entstanden beispielsweise nach einer langen, überwundenen Krankheit und in der Zeit eines Neubeginns. In dieselbe Zeit fallen auch die Illustrationen zu Fjodor DostojewskisSchuld und Sühne und Lew TolstoisVolkserzählungen. Radierzyklen und Illustrationen zu Charles Dickens und Hans Christian Andersen entstanden in den darauf folgenden Jahren.
Hansjörg Wagner richtete 1976 neben seinem Atelier in München ein weiteres Atelier in Italien ein, um in Stein und Bronze zu arbeiten. Es entstanden fortlaufend Großplastiken, etwa der Tiger (Privatbesitz), das „Störtebeker-Denkmal“ (Hamburg), die „Elch-Gruppe“, der „Eisbären-Brunnen“ (Zoologischer Garten Berlin), der „Gorilla“ (Privatbesitz), die „Trauernde“ (Privatbesitz), der „Bulle“ (Schwandorf), das „William Lindley-Denkmal“ (Hamburg), die „Pfauen“ (Privatbesitz), der „Moritatensänger“, die „Zitronenjette“ (Hamburg), die „Sportler-Gruppe“ (Ismaning) und die „Kodiakbären-Gruppe“ (Privatbesitz).
Hansjörg Wagner war Ehrenmitglied der Accademia internazionale delle Muse in Florenz und Mitglied der National Sculpture Society in New York.
Veröffentlichungen
Hansjörg Wagner – Graphik Zeichnungen. Hirmer, München 1973, ISBN 3-7774-263-0.
Das druckgraphische Werk 1951–1980. Das Werkstattbuch, Murnau 1981, ISBN 3-921773-07-5.
↑Guido L. Luzzatto: "Die Offenbarung der Kunst in einem Skizzenbuch". (PDF) In: Libera Stampa, Ausgabe vom 2. Januar 1986. sbt.ti.ch, 1. Juni 2020, abgerufen am 19. Februar 2023 (deutsch, italienisch).