Hans Hofmann, Kaufmannssohn, verlebte seine Kindheit in Zürich. Nach der Matura am Realgymnasium 1917 begann er zunächst an der Universität ein Medizinstudium, das er nach einem Semester abbrach, und ebenso ein Studium an der Kunstgewerbeschule. 1918–1922 folgte ein Architekturstudium an der ETH mit Diplom bei Karl Moser, ein Auslandssemester hörte er bei Paul Bonatz an der Technischen Hochschule Stuttgart. Nach einer Anstellung in Berlin (1922–1925) bei Mebes & Emmerich eröffnete er 1925 ein Architekturbüro in Zürich. Im Jahr 1928 ging er eine Partnerschaft mit Adolf Kellermüller ein, die Partnerschaft Kellermüller & Hofmann in Winterthur bestand bis 1941. Von 1937 bis 1939 war er Chefarchitekt der Schweizerischen Landesausstellung 1939 in Zürich und war für die Koordination von gut zwei Dutzend Architekturbüros zuständig.
Im Jahr 1939 wurde er Ehrenmitglied der Architectural Association London. Die Universität Zürich verlieh ihm 1940 die Ehrendoktorwürde. 1941 erhielt er einen Ruf als Professor für Architektur und Entwerfen an der ETH Zürich. In der Folge gab er die Bürogemeinschaft mit Kellermüller auf und konzentrierte sich auf seine Lehrtätigkeit; erst Ende der 1940er Jahre und dann vermehrt in den 1950er Jahren hatte er wieder grössere Bauprojekte. Zu seinen Studierenden gehörten unter anderem Monica Brügger[1] und Titta Carloni.
Das Büro der beiden Partner erarbeitete sich schnell einen Ruf im Siedlungsbau, sei es mit den beiden Winterthurer Siedlungen Talacker und Frauenfelderstrasse, sei es auch mit Musterhäusern der Moderne wie zur Wohnkolonie Eglisee anlässlich der WOBA in Basel 1930 oder dem Wettbewerbsgewinn für die Musterhäuser in Zürich 1929 (ausgeführt wurden die Rotachhäuser von Max Ernst Haefeli). Gleichzeitig entwickelte sich Hofmann in eigenen Projekten auch früh zum Spezialisten für Ausstellungsarchitektur, die Schweizer Ausstellungsgestaltung an der Weltausstellung Barcelona 1929 zeugt davon.[2] Neben mehreren weiteren grossen Landesausstellungen kulminierte diese Tätigkeit in seiner Ernennung zum Chefarchitekten der Schweizer Landesausstellung 1939.[3]
Werkauswahl
Hans Hofmann
Musterhäuser an der Wasserwerkstr. Zürich 1927 (Wettbewerb 1. Preis, nicht ausgeführt)