Haehnle absolvierte eine berufliche Ausbildung beim Färbermeister Hefelen in Giengen. Er lernte in Österreich die Herstellung von Filz kennen, der Vorteile im Vergleich zur heimischen Tuchfabrikation hatte. In Giengen gründete er ein eigenes Unternehmen zur Herstellung von Filz.
Später kaufte er Papierfabriken in Gerschweiler und in Hörbranz (Österreich) sowie 1881 die Filzfabriken in Augsburg, Lambrecht (Pfalz) und Neidenfels. Er gründete die Vereinigten Filzfabriken, denen 1882 noch die Filzfabrik in Fulda angegliedert wurde. 1892 wurde in Reims die Manufacture de Feutres de Reims gegründet, um die hohen Zölle für die Einfuhr nach Frankreich zu vermeiden.
Haehnle war auch wohltätig, unter anderem baute er Arbeiterwohnungen nach damals modernen gesundheitlich Standards, wobei die Initiative dazu auch von seiner mit ihm verheirateten Cousine Lina Hähnle, der Begründerin des Bundes für Vogelschutz, aus dem der Naturschutzbund Deutschland ausging. Haehnle wurde 1908 und seiner Witwe 1930 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Giengen verliehen.
↑Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 245.
Literatur
Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S.307f.
Weblinks
Hans Haehnle in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten