Er wurde als Sohn des Beamten Artur Hoppe und dessen Ehefrau Gertrud geboren und wuchs in Stettin auf, wo er am Stadtgymnasium 1940 sein Abitur ablegte. Nach dem Reichsarbeitsdienst war er ab 1941 Soldat der Wehrmacht. In der Endphase des Zweiten Weltkriegs geriet er im Ruhrkessel in französische, später amerikanischeKriegsgefangenschaft. Aus dieser entkam er und schlug sich nach Demmin in Vorpommern durch, wo er die Überlebenden seiner Familie wiederfand. Seine Mutter und Schwester waren unterdessen im Krieg gestorben.[1]
Ab 1947 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Rostock[2], wurde dort 1947 in den Studentenrat gewählt. 1949 wechselte er an die Freie Universität Berlin (FU). Nach der ersten juristischen Staatsprüfung arbeitete er an der Universitätsverwaltung, wurde FU-Direktor.
Dort wurde er Mitglied der FDP. Von 1961 bis 1971 war er stellvertretender Landesvorsitzender der Berliner FDP und Mitglied des FDP-Bundesvorstandes. Von 1977 bis 1987 war er Vertreter der FDP-Bundestagsfraktion im Präsidium der FDP.
Abgeordneter und Senator
Er gehörte dem Berliner Abgeordnetenhaus von 1952 bis 1959 und von 1963 bis 1973 an. Von 1955 bis 1959 und von 1971 bis 1973 war er zudem Vizepräsident des Abgeordnetenhauses.
In zwei SPD/FDP-Koalitionen war Hoppe von 1963 bis 1967 Finanzsenator und von 1967 bis 1971 Justizsenator von Berlin.
1972 wechselte Hoppe in die Bundespolitik und gehörte als Berliner Abgeordneter bis 1990 dem Deutschen Bundestag an. Er war Mitglied des Haushaltsausschusses und des Ausschusses für innerdeutsche Beziehungen. Von 1975 bis 1987 war er stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender. Er unterstützte die Entspannungspolitik der SPD/FDP-Koalition und warnte vor den Wachstumstendenzen öffentlicher Haushalte.
Hoppe gehörte dem Verwaltungsrat der Deutschen Siedlungs- und Landesrentenbank Bonn und dem Kuratorium der Deutschen Stiftung für Internationale Entwicklung (DSE) an. Bis 1998 war er stellvertretender DSE-Präsident.
Hoppe war mit der Apothekerin Annemarie Müller (1920–2017) verheiratet. Nach seinem Tod gründete seine Ehefrau die Annemarie- und Hans-Günter Hoppe-Stiftung an der Universität Rostock zur Förderung von Studium, Lehre und Forschung.
Literatur
Werner Breunig, Andreas Herbst: Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946–1963 (= Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin. Bd. 14). Landesarchiv Berlin, Berlin 2011, ISBN 978-3-9803303-4-3, S. 129.