Sein Vater war Arbeiter (Maschinenwärter, gestorben 1917). Mit 6 Jahren erhielt er Violin- und mit 7 Klavierunterricht. 1918 wurde er Mitglied der neugegründeten Kommunistischen Partei Österreichs.[1] Nach seiner Teilnahme 1918/19 am Arnold Schönbergs Seminar für Komposition[2] an der Schwarzwaldschule[3] in Wien mit den Schwerpunkten Kontrapunkt und Harmonielehre und nach dem Privatunterricht bei Schönbergs Schüler Alban Berg nahm er 1920 ein Studium an der Wiener Musikakademie auf. Sein Lehrer war Franz Schmidt. Er brach jedoch 1922 dieses Studium aus finanziellen Gründen ab und erlernte weiter den Komponistenberuf als Autodidakt.
Seit 1934 (angefangen mit seinem 2. Streichquartett op. 13) sind alle seine mit Opuszahlen versehene Werke in der Zwölftontechnik geschrieben. 1956 in seinen Three Blue Sketches op. 25 verbindet Jelinek Dodekaphonie und Jazz.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst neben den „ernsten“ Kompositionen: 6 Sinfonien, 2 Streichquartette, Liedern, Kammermusikwerke, Suiten, Kanons auch „leichte“ Genres sowie Operetten, Chansons wie auch Filmmusik. In der Umsetzung der Zwölftontechnik in seinen Kompositionen ist der Einfluss seines Lehrers Schönberg zu erkennen. Jelinek verfasste darüber hinaus im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Wiener Musikhochschule mehrere musiktheoretische Schriften, vorrangig zum Thema der Zwölftontechnik.
Kompositionen
13 kleine Lieder für Gesang und Klavier op. 1 (1927) OCLC24393336
Suite für Streichorchester op. 11 (1931) OCLC32422438
Sinfonia concertante (Sinfonie Nr. 4) für Streichquartett und großes Orchester op. 12 (1931) OCLC725236598
2. Streichquartett op. 13 (1934–35) I Allegro II Allegretto grazioso III Adante von variazioni IV Vivo, eingespielt vom Sándor Végh Quartett OCLC1083643138
Drei Sätze für Streichorchester op. 13b, Möseler, Wolfenbüttel, 1959 OCLC724043534
I Vier zweistimmige Inventionen in denen die vier Modi der Reihe vorgestellt werden für Klavier
II Sechs kleine Charakterstücke in denen mittels ein und derselbeu Form der Reihe die unterschiedlichsten Charaktere dargestellt werden für Klavier I Fliessend II Flatternd III Gehetzt IV Gesanglich V Trotzig VI Tänzelnd OCLC940616913
III Drei Tanzstücke in denen aus je einer einzigen Form der Reihe Stücke grösseren Umfanges gebildet werden für Klavier (1947) OCLC77746929
IV Vier Tokkaten in denen je ein Modus seine samtlichen Transpositionen vorführt für Klavier OCLC940618514
I Toccata solenne
II Toccata burlesca
III Toccata funebre
IV Toccata frizzante
V Suite in e- moll (1949) Suite in E in der sich die Formen der Reihe in freier Folge abwechseln für Klavier I Praeludium II Courante III Lied IV Gavotte IV Musette V Siciliano VI Walzer VII Ländler VIII Epilog OCLC838400683
VI Vier Kanons für zwei Flöten (10, Juli 1950) OCLC977210204
VII Sonatina à tre für Oboe, Englischhorn und FagottOCLC886456943
VIII Divertimento für Klarinette in Es, Klarinette in B, Bassetthorn und Bassklarinette in B in dem die Reihe in mehrere selbständige Gruppen zerlegt wird (Komponiert 1952, veröffentlicht 1954) OCLC255704757
IX Trio für Geige, Bratsche und Violoncello (komponiert 1950, veröffentlicht 1953) OCLC487450281
Parergon op. 15b, fünf Klavierstücke aus Zwölftonwerk op. 15 für Orchester instrumentiert von Hanns Jelinek, Universal-Edition, 1961 OCLC8148895 I Walzer II Sarabande III Gavotte IV Musette V Siciliano
Concertino für Streicher op. 17 (1951) OCLC221888813
Phantasie für Klarinette, Klavier und Orchester op. 18 (1951) OCLC62293632
Deux chants für eine hohe Singstimme und Klavier op. 19 OCLC836514463
Vier Strukturen für Klavier op. 20, Möseler, Wolfenbüttel, 1953 OCLC19799405 I Permutation II Interpolation III 23 IV Rotation
Zwölftonfibel für Klavier, 12 mal 12 sehr leichte bis mittelschwere Übungen und Spielstücke nebst allerlei Varianten und Tonleitern im Zwölfton op. 21, Möseler, Wolfenbüttel, 1953/54 OCLC221888813
Drei Lieder für eine mittlere Singstimme und Klavier, Möseler, Wolfenbüttel, 1954 I Nachtlied., Text: Georg von der Vring. II Kümmerberg. Text: Georg von der Vring. III Die Zwingburg, Text: Conrad Ferdinand MeyerOCLC935927244
Selbstbildnis des Marc Aurel, Miniature für Sprechstimme, Flöte (oder Geige), Bratsche, Bassklarinette (oder Violoncello) und Klavier op. 24 (3. Oktober 1954) OCLC24393329 I Mein Erzieher Ii Diognetus III Rusticus IV Apollinius VFronto VI Sextus
Three Blue Sketches für Jazzsolisten (Flöte, Klarinette, zwei Saxophone, Trompete, Posaune, Vibraphon, Kontrabass und Schlagzeug) op. 25 OCLC12540128[12][13]
Preludio solenne für großes Orchester op. 26, komponiert Wien 1. Mai 1956, Partitur 2. Juni 1956 OCLC44423246
Sonate für Violine op. 27, Jelinek, Wien, 1957 komponiert OCLC746985597
Unterwegs nützlich ist der lange Regen, Kantate nach Worten von Franz Kießling für Sopran, Vibraphon und Kontrabass. op. 28,Edition Moder, München, 1957 OCLC746979673
Vier Songs nach Gedichten von Franz Kiessling für mittlere Stimme und Klavier op. 29, komponiert 1957, Edition modern, München, 1959 OCLC214342320I In der Sterbestunde einer Rose II Das Ganze III Nicht nur der Tänzer IV Wenn Ihr wissen wollt
Ollapotrida für Flöte und Gitarre op. 30,Edition modern, München, 1957 OCLC474187623
The Dances around the Steel Blue Rose Ballett (1956–59)
Canon nuptiale für gemischten Chor (1959) OCLC813385118
Sonata ritmica für Jazzband und großes Orchester (Neue Partitur 1960)[12]
Two Blue o’s op. 31 für Celesta, Cembalo, Harfe, Chimes, Vibraphon, Xylorimba, Kontrabass und Schlagzeug, komponiert 1958, Edition modern, München, 1959 OCLC24393328 I Organ Point II Ostinato
Zehn zahme Xenien für Violine und Klavier op. 32, Edition modern, München, 1960 OCLC746754664
The dances around the steel blue rose, Ballett op. 33[12]
Rai Buba, Etüde für Klavier und großes Orchester op. 34 (1962)
↑Roman Seeliger: Die Wiener Eisrevue – ein verklungener Traum. hpt, 1993.
↑Roman Seeliger: Die Wiener Eisrevue. Einst Botschafterin Österreichs – heute Legende. Bezirksmuseum Wien-Meidling, 2008
↑Isabella Lechner: Die Wiener Eisrevue. Diplomarbeit, Universität Wien, 2008.
↑ abcdDeutsches Musikarchiv: Bonner Katalog: Verzeichnis reversgebundener musikalischer Aufführungsmateriale. 2. Auflage. K.G. Saur, München 1982, ISBN 3-598-10327-1 (google.de [abgerufen am 9. September 2022] Reprint als E-Book 2017, ISBN 978-3-11-164609-1).
↑Hanns Jelinek: Three blue sketches: Op. 25. Edition Modern, 1956 (google.de [abgerufen am 9. September 2022]).