Højesteret (dt. Höchstes Gericht) ist im Königreich Dänemark die oberste Appellinstanz in Zivil- und Strafsachen. Es verhandelt Urteile und Verfahren der beiden Landesgerichte (Østre Landsret und Vestre Landsret) sowie des See- und Handelsgerichts (Sø- og Handelsretten). In Strafrechtssachen steigt das Gericht jedoch nicht wieder in die Beweisaufnahme ein, sondern kann nur Verfahrensmängel, Strafmaß und Gesetzesauslegung der untergeordneten Instanzen, also eine mögliche Verletzung formellen Rechts oder materiellen Rechts, prüfen.
Wurde ein Prozess am Amtsgericht (byret) begonnen und ein Revisionsverfahren vor dem Landesgericht durchgeführt, kann dessen Urteil nur vor das Oberste Gericht gebracht werden, falls der unabhängige Prozessbewilligungsausschuss (procesbevillingsnævnet) eine Sache zur drittinstanzlichen Behandlung zulässt. Dieser fünfköpfige Ausschuss besteht aus einem Richter des Obersten Gerichts, einem Richter am Landesgericht, einem Amtsrichter, einem Rechtsanwalt und einem Mitglied der juristischen Fakultät einer dänischen Universität.
Die dänische Verfassung garantiert eine direkte Überprüfung durch das Oberste Gericht, wenn ein Verein durch Parlamentsgesetz zwangsaufgelöst wird.
Povl Bagge, Jep Lauesen Frost und Bernt Hjejle (Hrsg.): Højesteret 1661–1961. Udgivet på Højesterets foranstaltning i trehundredåret for udstedelsen af Forordning om dend Høyeste Rettis administration i Danmarck den 14. februar 1661. 3 Bände, G. E. C. Gad, Kopenhagen 1961.
Jon Stokholm (Hrsg.): Højesteret – 350 år. Gyldendal, Kopenhagen 2011, ISBN 978-87-02-08135-0.