Gute Dienste

Mit dem Begriff Gute Dienste (französisch bons offices, lateinisch bona officia) werden im Bereich des Völkerrechts und der internationalen Beziehungen diplomatische und humanitĂ€re Initiativen eines Drittlandes oder einer anderen neutralen Institution bezeichnet, deren Ziel die Beilegung eines internationalen Konfliktes zwischen verschiedenen LĂ€ndern oder dessen ÜberbrĂŒckung sowie die Verminderung der konfliktbedingten Folgen ist. Dies umfasst in Bezug auf die Konfliktlösung insbesondere BemĂŒhungen zur Schlichtung und Vermittlung. WĂ€hrend eines laufenden Konflikts zĂ€hlt zu den Guten Diensten beispielsweise das Auftreten eines Drittlandes als Schutzmacht zur Aufrechterhaltung der Kontakte zwischen Konfliktparteien, die keine direkten diplomatischen Beziehungen miteinander unterhalten, sowie die Leistung humanitĂ€rer Hilfe.

Die Erbringung Guter Dienste kann entweder auf einem freiwilligen Angebot eines Landes oder einer Institution beruhen oder auf Ersuchen der Konfliktparteien erfolgen. Herausragend im Bereich der Guten Dienste sind LĂ€nder mit langjĂ€hriger Tradition und Reputation hinsichtlich ihrer NeutralitĂ€t, wie beispielsweise die Schweiz. Die Vereinten Nationen als internationale Organisation spielen seit ihrer GrĂŒndung ebenfalls eine wesentliche Rolle. Private Organisationen mit entsprechenden AktivitĂ€ten sind unter anderem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) oder das in der Schweizer Stadt Genf ansĂ€ssige Zentrum fĂŒr humanitĂ€ren Dialog.