Gustavo Tsuboi

Gustavo Tsuboi
Gustavo Tsuboi
ITTF World Tour 2017 German Open, Magdeburg
Nation: Brasilien Brasilien
Geburtsdatum: 31. Mai 1985
Geburtsort: São Paulo
Spielhand: Linkshänder
Aktueller Weltranglistenplatz: 45[1]
Bester Weltranglistenplatz: 28 (September 2019)
Vereine als Aktive(r):
2014–2016 Deutschland TTC Schwalbe Bergneustadt
2016–2017 Polen PKS Kolping Frac Jarosław
2017–2018 Polen Fibrain G2A AZS Politechnika Rzeszów
2018–2019 Deutschland Werder Bremen
2019–2020 Deutschland TTC Neu-Ulm
2020–2021 Deutschland TTC OE Bad Homburg

Gustavo Tsuboi (* 31. Mai 1985 in São Paulo) ist ein brasilianischer Tischtennisspieler. Er nahm 2008, 2012, 2016 und 2021 an den Olympischen Spielen sowie bisher an 14 Weltmeisterschaften teil.

Werdegang

In der ITTF-Weltrangliste, in die er auf Platz 377 einstieg, wurde er erstmals im September 2002 geführt, ab 2003 nahm er an Turnieren im Erwachsenenbereich teil. In diesem Jahr gewann er bei den Panamerikanischen Spielen Silber im Doppel und bei den Lateinamerikameisterschaften Bronze im Einzel und im Doppel. Bei den Lateinamerikameisterschaften 2005 gewann er erneut Bronze im Doppel und war Teil der brasilianischen Mannschaft, die die Goldmedaille holen konnte. Im Jahr darauf folgte seine erste Teilnahme an Weltmeisterschaften, bei denen er seitdem jedes Mal vertreten war (Stand 2017); das brasilianische Team erreichte dort Platz 19 und bei den Panamerikanischen Spielen 2007 den ersten Platz. Auch die Lateinamerikameisterschaften 2007 gestalteten sich für Tsuboi erfolgreich, es gab wieder Gold mit der Mannschaft und drei Bronzemedaillen im Einzel, Doppel und Mixed. Dieses Ergebnis verbesserte er 2008 noch, indem er im Doppel Silber gewann und in den übrigen Wettbewerben dieselben Resultate erzielte wie 2007. 2008 war er auf der World Tour zudem erstmals außerhalb Amerikas unterwegs, nahm zum ersten Mal an den Olympischen Spielen teil und gewann durch die Halbfinalteilnahme im Doppel bei den Brazilian Open seine erste Medaille auf der World Tour.

2009 war Tsuboi nur wenig international aktiv, erreichte bei der Weltmeisterschaft aber im Doppel das Achtelfinale, seine bis dahin beste Platzierung. 2010 kam er bei den Lateinamerikameisterschaften zum dritten Mal ins Halbfinale und gewann mit der Mannschaft zum vierten Mal Gold. Zudem kletterte er in der Weltrangliste bis auf Platz 101 – mit Platz 103 im Juni 2010 war er zum ersten Mal bestplatzierter Brasilianer vor Thiago Monteiro –, einen Platz unter den besten 100 erreichte er aber erst im Jahr 2011, als er bei den Chile Open seine erste Einzel-Medaille auf der World Tour gewann (Bronze), beim Lateinamerika-Cup siegte und sich somit erstmals für den World Cup qualifizieren konnte. 2012 folgte die zweite Teilnahme an den Olympischen Spielen, bei denen er im Einzel allerdings erneut in der ersten Runde ausschied. An den Lateinamerikameisterschaften 2013 nahm Tsuboi nicht teil, in diesem Jahr gelang ihm allerdings erneut der Sprung unter die besten 100 der Welt, wo er sich nun für längere Zeit etablieren konnte; beim Lateinamerika Cup gelangte er bis ins Halbfinale, genau wie im Jahr darauf. 2014 holte er außerdem zum sechsten Mal Gold mit der Mannschaft bei den Lateinamerikameisterschaften, in deren Individualwettbewerben er zudem zweimal Silber und einmal Gold gewann. Mit dem Team spielte er bei der Weltmeisterschaft zum ersten Mal in der Championship Division, in der Weltrangliste erreichte er im November mit Platz 33 seine vorläufige Bestmarke. Zur Saison 2014/15 schloss er sich dem deutschen Bundesligisten TTC Schwalbe Bergneustadt an.[2]

Bei den Lateinamerikameisterschaften 2015 fehlte Tsuboi erneut, er gewann bei den Panamerikanischen Spielen aber Silber im Einzel sowie Gold im Team und konnte zum zweiten Mal den Lateinamerika Cup gewinnen. Dadurch ermöglichte er sich seine zweite Teilnahme am World Cup, bei dem er bei Spiel- und Satzgleichheit durch seine leicht bessere Punktdifferenz in die Hauptrunde einzog – er hatte 131:129 Bälle, der Zweite Omar Assar 128:127 und der Dritte Tiago Apolónia 122:125 – und durch einen Sieg über Tang Peng das Viertelfinale erreichte. 2016 nahm er weder an der Lateinamerikameisterschaft noch am Lateinamerika Cup teil, bei der Weltmeisterschaft konnte er sich mit der Mannschaft aber für die nächste WM wieder für die Championship Division qualifizieren. Im August folgte seine dritte Teilnahme an Olympischen Spielen, im Einzel schied er aber erneut bereits in der ersten Runde aus. Nachdem er in der Bundesliga in der Saison 2015/16 nur dreimal eingesetzt worden war, verließ er den TTC Schwalbe Bergneustadt wieder[3] und schloss sich dem polnischen Verein PKS Kolping Frac Jarosław an. Ende 2016 gewann er im Doppel mit Hugo Calderano nach Siegen unter anderem über die späteren Vize-Weltmeister von 2017, Masataka Morizono und Yūya Ōshima, sowie über die amtierenden Europameister Patrick Franziska und Jonathan Groth die Swedish Open und damit seine erste Goldmedaille auf der World Tour. Zur Saison 2017/18 wechselte er innerhalb Polens zu Fibrain G2A AZS Politechnika Rzeszów.[4] In Abwesenheit Calderanos konnte Tsuboi außerdem den Panam Cup 2017 gewinnen und sich damit zum dritten Mal für den World Cup qualifizieren. Mit der brasilianischen Mannschaft schlug er bei der WM 2018 unter anderem Vize-Europameister Portugal und erreichte überraschend das Viertelfinale, das gegen Deutschland verloren ging. Zur Saison 2018/19 wechselte er wieder in die Bundesliga zu Werder Bremen,[5] ein Jahr später zum TTC Neu-Ulm.[6] 2020 folgte der Wechsel zum Aufsteiger TTC OE Bad Homburg.[7]

Turnierergebnisse

[8]

Verband Veranstaltung Jahr Ort Land Einzel Doppel Mixed Team
BRA ITTF Challenge Series 2019 Asunción PAR letzte 16 Halbfinale
BRA ITTF Challenge Series 2019 Otočec SLO letzte 32 Gold
BRA ITTF Challenge Series 2018 Otočec SLO Viertelfinale Halbfinale
BRA ITTF Challenge Series 2017 São Paulo BRA Halbfinale Gold
BRA ITTF World Tour 2019 Olmütz CZE letzte 32 Qual. Halbfinale
BRA ITTF World Tour 2016 Stockholm SWE letzte 64 Gold
BRA ITTF World Tour 2015 Doha QAT Qual. Silber
BRA ITTF World Tour 2014 Santos BRA Silber
BRA ITTF World Tour 2013 Santos BRA Silber
BRA ITTF World Tour 2012 Jekaterinburg RUS letzte 16 Halbfinale
BRA ITTF World Tour 2012 Santos BRA Viertelfinale Halbfinale
BRA ITTF Pro Tour 2011 Santiago de Chile CHI Halbfinale Viertelfinale
BRA ITTF Pro Tour 2008 Yokohama JPN 3. Platz
BRA ITTF Pro Tour 2008 Belo Horizonte BRA letzte 32 Halbfinale
BRA Panamerika Cup 2020 Guaynabo PUR Silber
BRA Panamerika Cup 2019 Guaynabo PUR 3. Platz
BRA Panamerika Cup 2018 Asunción PAR Silber
BRA Panamerika Cup 2017 San José CRC Gold
BRA Lateinamerika Cup 2015 Havanna CUB Gold
BRA Lateinamerika Cup 2014 Asuncion PAR Halbfinale
BRA Lateinamerika Cup 2013 Santo Domingo DOM Halbfinale
BRA Lateinamerika Cup 2011 Rio de Janeiro BRA Gold
BRA Panamerikameisterschaft 2021 Lima PER letzte 16 Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2014 Santo Domingo DOM Silber Halbfinale Silber Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2012 Rio de Janeiro BRA Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2010 Cancun MEX Halbfinale Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2008 Santo Domingo DOM Halbfinale Silber Halbfinale Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2007 Guarulhos BRA Halbfinale Halbfinale Halbfinale Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2005 Punta Del Este URU Viertelfinale Halbfinale Gold
BRA Lateinamerikameisterschaft 2003 El Salvador ESA 3. Platz Halbfinale
BRA Olympische Spiele 2021 Tokio JPN letzte 16 Viertelfinale
BRA Olympische Spiele 2016 Rio de Janeiro BRA letzte 64 letzte 16
BRA Olympische Spiele 2012 London ENG letzte 128 9
BRA Olympische Spiele 2008 Peking CHN letzte 128 13
BRA Panamerikanische Spiele 2019 Lima PER letzte 16 Gold Silber Halbfinale
BRA Panamerikanische Spiele 2015 Markham CAN Silber Gold
BRA Panamerikanische Spiele 2011 Guadalajara MEX Gold
BRA Panamerikanische Spiele 2007 Rio de Janeiro BRA Viertelfinale Gold
BRA Panamerikanische Spiele 2003 Santo Domingo DOM Viertelfinale Silber
BRA Weltmeisterschaft 2021 Houston USA letzte 64 letzte 64
BRA Weltmeisterschaft 2019 Budapest HUN letzte 128 letzte 32 letzte 64
BRA Weltmeisterschaft 2018 Halmstad SWE Viertelfinale
BRA Weltmeisterschaft 2017 Düsseldorf GER letzte 128 letzte 16
BRA Weltmeisterschaft 2016 Kuala Lumpur MAS 26
BRA Weltmeisterschaft 2015 Suzhou CHN letzte 64 letzte 16 letzte 64
BRA Weltmeisterschaft 2014 Tokio JPN 17
BRA Weltmeisterschaft 2013 Paris FRA letzte 64 letzte 32 letzte 32
BRA Weltmeisterschaft 2012 Dortmund GER 28
BRA Weltmeisterschaft 2011 Rotterdam NED letzte 64 letzte 64 letzte 128
BRA Weltmeisterschaft 2010 Moskau RUS 30
BRA Weltmeisterschaft 2009 Yokohama JPN letzte 128 letzte 16 letzte 128
BRA Weltmeisterschaft 2008 Guangzhou CHN 29
BRA Weltmeisterschaft 2007 Zagreb CRO letzte 128 letzte 64 letzte 64
BRA Weltmeisterschaft 2006 Bremen GER 19
BRA World Cup 2020 Weihai CHN 17.–21. Platz
BRA World Cup 2018 Paris FRA letzte 16
BRA World Cup 2017 Lüttich BEL letzte 16
BRA World Cup 2015 Halmstad SWE Viertelfinale
BRA World Cup 2011 Paris FRA 9.–12. Platz
BRA WTC-World Team Cup 2019 Tokio JPN Viertelfinale
BRA WTC-World Team Cup 2018 London ENG Viertelfinale
BRA WTC-World Team Cup 2013 Guangzhou CHN 5. Platz
BRA WTC-World Team Cup 2011 Magdeburg GER 5. Platz
BRA WTC-World Team Cup 2010 Dubai UAE 5. Platz
BRA WTC-World Team Cup 2009 Linz AUT 9. Platz
BRA World Junior Circuit 2003 Sao Paulo BRA Silber
BRA World Junior Circuit 2003 Kairo EGY Gold
BRA World Junior Circuit 2002 Lima PER Gold
BRA World Junior Circuit Finals 2003 Genting MAS Viertelfinale
BRA World Junior Circuit Finals 2002 Stockholm SWE Halbfinale
Commons: Gustavo Tsuboi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. results.ittf.link. (abgerufen am 1. Juli 2018).
  2. ttbl.de – Newcomer des Jahres 2014: Gustavo Tsuboi (abgerufen am 15. September 2016)
  3. ttbl.de – Neu in der TTBL: Florian Schreiner (abgerufen am 15. September 2016)
  4. superliga.com.pl: Info o zawodniku - Gustavo Tsuboi. Abgerufen am 2. Oktober 2017.
  5. tt-news.de: TTBL: Werder Bremen verpflichtet Tsuboi und verlängert mit Lambiet. Abgerufen am 17. Februar 2018.
  6. Zeitschrift tischtennis, 2019/8 Seite 14
  7. Tsuboi verstärkt TTC OE Bad Homburg. ttbl.de, 15. Mai 2020, abgerufen am 16. Mai 2020.
  8. Gustavo Tsuboi Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 15. September 2016)