Gustav Schlör, seit 1866 Ritter von Schlör (* 4. April1820 auf Gut Hellziechen,[1] Gemeinde Langenbruck bei Vilseck, Oberpfalz; † 25. September1883 in München[2]) war von 1866 bis 1871 der letzte bayerische Staatsminister für Handel und Öffentliche Arbeiten. In seiner Amtszeit wurde 1868 im Königreich Bayern die allgemeine Gewerbefreiheit eingeführt und gleichzeitig die heutige Technische Universität München (TUM) gegründet, damals Kgl. Bayerische Polytechnische Schule zu München, für das Ministerium Schlör zuständig war.
Schlör war ein vehementer Befürworter eines flächendeckenden Eisenbahnnetzes. Als Direktor der privaten Ostbahngesellschaft setzte er im Bayerischen Landtag den Bau der Bahnlinie von Schwandorf über Weiden nach Bayreuth durch und legte damit einen Grundstein für die wirtschaftliche Entwicklung der strukturschwachen Region. Auch wegen seines Engagements für den Ausbau des Mühldorfer Bahnhofes zum Knotenpunkt erlangte er dort die Ehrenbürgerwürde. Nach ihm wurde eine Straße benannt, ebenso in München.
Die Stadt Weiden ernannte von Schlör in Anerkennung seiner Verdienste um das Wohlergehen der Stadt 1878 zum Ehrenbürger. Heute erinnert ein nach ihm benannter Platz mit einem Denkmal an Gustav von Schlör. Der Entwurf des Denkmals stammt von Architekt Carl Hocheder, die Marmorbüste von Bildhauer Theodor Haf. Außerdem sind die Weidener Fachoberschule/Berufsoberschule und ein Saal in der Max-Reger-Halle nach ihm benannt.