Blome stammte aus dem auf Gut Salzau in Schleswig-Holstein ansässigen Adelsgeschlecht Blome. Er war der älteste Sohn und Erbe des dänischenGeheimen Konferenzrats und Kammerherrn Graf Otto von Blome (1795–1884) auf Salzau und der Prinzessin Klementine Bagration (1810–1829). Deren Eltern waren der georgische Fürst Pjotr Iwanowitsch Bagration und die Fürstin Katharina Bagration, geborene Gräfin Skawronskaja, doch es war allgemein bekannt, dass Klementine einer Liaison ihrer Mutter mit dem österreichischen Staatskanzler Fürst Klemens Wenzel Lothar von Metternich entstammte. Klementine Blome starb kurz nach der Geburt ihres Sohnes Gustav. Sein Vater wurde am 11. September 1819 mit Diplom vom 1. Mai 1820 in den dänischen Lehnsgrafenstand erhoben.[1]
Blome erwarb 1862 die Burg Montpreis in der Untersteiermark (heute Planina pri Sevnici, Gemeinde Šentjur, Slowenien). Er wurde königlich kaiserlicher Kämmerer, Geheimrat, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister zur Disposition. Ab April 1867 gehörte er auf Lebenszeit dem österreichischen Herrenhaus an, wo er katholisch-konservative Positionen vertrat. Außerdem avancierte er zum Ehrenritter des Malteserordens.
Gustav Graf Blome engagierte sich im Herrenhaus nachhaltig für sozialpolitische Reformen und trat u. a. für eine Verkürzung der Arbeitszeit auf höchstens 10 Stunden, für die berufsständische Organisation der Wirtschaft, für eine Arbeiterunfallversicherung, für Sonntagsruhe und für ein Verbot der Nachtarbeit durch Frauen ein. Auf seinem eigenen Gut setzte er diese Ideen nach Möglichkeit bereits selbst um. Journalistisch war er bei der Tageszeitung „Vaterland“ tätig.
Gegen den energischen Widerstand seines Vaters und unter dem Zuspruch seiner Tante, der Schriftstellerin Ida Hahn-Hahn, war Blome 1857 zum katholischen Glauben konvertiert.
Gustav von Blome ist auf dem Kapellenfriedhof in Bad Kissingen begraben.
Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiographien. Verlag Stadt Bad Kissingen, Badd Kissingen 2001, ISBN 3-934912-04-4.
Emiel Lamberts: A Peculiar Heir of Metternich: Gustav von Blome (1829–1906). In: Bernhard Löffler, Karsten Ruppert (Hrsg.): Religiöse Prägung und politische Ordnung in der Neuzeit. Festschrift für Winfried Becker zum 65. Geburtstag (= Passauer Historische Forschungen. Band 15). Böhlau, Köln u. a. 2006, ISBN 978-3-412-05306-2.
Emiel Lamberts: The Struggle with Leviathan. Social Responses to the Omnipotence of the State, 1815-1965. Leuven University Press, Leuven 2016, ISBN 978-94-6270-070-3.
Emiel Lamberts: Les catholiques et l'État. Un tableau européen (1815-16-965). Desclée de Brouwer, Paris 2018, ISBN 978-2-220-09199-0.
Gerhard Wulz: Der Sozialaristokrat. In: Saale-Zeitung, 21. November 2008.