Die Darstellungen schrieb Hans BleckwennPhilipp Franz von Gudenus (1710–1783) zu, über dessen Leben relativ wenig bekannt ist. 1770 bis 1783 wird Gudenus als Inhaber eines kurmainzischen Infanterieregiments genannt. Gudenus erwies sich in Heilbronn als ein ausgesprochen gewissenhafter Beobachter.
Die Handschrift hat insofern Bedeutung, als sie erstmals in einer figürlichen (und nicht schematischen) Darstellung Uniformen unterschiedlichster Kontingente darstellt. Die Figuren selbst sind etwa 6 Zentimeter groß (Fußsoldat). Hierbei werden die unterschiedlichen Traditionen und Moden deutlich (z. B. vorwiegend weiße Uniformen für katholische Länder, blaue für protestantische Länder und rot für handelsorientierte/reiche Länder). Auffallend sind die preußischen Soldaten, die etwa gegenüber Soldaten der Reichsarmee großgewachsen sind und einen äußerst knappen Uniformschnitt tragen. Die Darstellungen dienten insbesondere Herbert Knötel zur Rekonstruktion historischer Uniformen, die in Zigarettenbildern zum Allgemeingut wurden.
↑Leihgabe des Großherzoglich Badischen Hausfideikommisses, Signatur Hfk-Hs Nr. 105.
Literatur
Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. Die Uniformen der kaiserlichen Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979, ISBN 3-88379-125-3 (Die bibliophilen Taschenbücher. Band 125)