Guédiawaye

Ville de Guédiawaye
Guédiawaye
Guédiawaye (Senegal)
Guédiawaye (Senegal)
Koordinaten 14° 46′ 58″ N, 17° 22′ 34″ WKoordinaten: 14° 46′ 58″ N, 17° 22′ 34″ W
Basisdaten
Staat Senegal
Region Dakar
Département Guédiawaye
Höhe 16 m
Fläche 13,4 km²
Einwohner 372.708 (2023)
Dichte 27.918,2 Ew./km²
Website www.villedeguediawaye.sn (französisch)
Lage Guédiawayes in der Region Dakar
Lage Guédiawayes in der Region Dakar
Lage Guédiawayes in der Region Dakar

Guédiawaye ist als Ville de Guédiawaye eine Großstadt an der Atlantikküste im zentralen Westen Senegals. Für die Stadt wurde ein eigenes Département geschaffen, das Département Guédiawaye als eines von fünf Départements der Metropolregion Dakar. Das Département besteht aus zwei Arrondissements. Guédiawaye wurde als Trabantenstadt am Stadtrand von Dakar und im Nordwesten Pikines im Dünengebiet am Nordufer der Cap-Vert-Halbinsel geplant und errichtet.

Geographie

Guédiawaye liegt als nordöstliche Nachbarstadt von Dakar in dem sich bis auf 4,6 Kilometer verjüngenden Flaschenhals der Cap-Vert-Halbinsel. Das Stadtgebiet begleitet fünfeinhalb Kilometer lang den Sandstrand der Grande-Côte und reicht von dort bis zu 2400 Meter nach Süden ins Hinterland. Ein stiefelförmig gebogener rund 700 Meter breiter und 3500 Meter langer Haken südlich von Cambérène vergrößert das Stadtgebiet nach Südwesten und legt sich in einigem Abstand um die zu den Niayes zählende Grande Niaye de Pikine von Pikine Ouest.[1] Das Stadtgebiet von Guédiawaye hat eine Fläche von 13,35 km²[2] und ist fast vollständig bebaut. Durch den hohen Grad der Urbanisierung ist die Bebauung mit den Kommunen des Umlandes baulich zusammengewachsen.

Geschichte

Guédiawaye entstand ab 1967 mit der Wiederansiedlung von Menschen, die das Umfeld des Stadtzentrums von Dakar verlassen mussten. Als Folge von amtlichen Maßnahmen kamen sie in immer neuen Wellen aus Dakar. Im Jahr 1972 erfolgte die Errichtung der communauté rurale de Guédiawaye (Landgemeinde Guédiawaye). Hier entstanden zum einen reguläre Siedlungen mit Häusern, die von den Bewohnern mit eigenen Mitteln gebaut wurden. Wieder andere siedelten irregulär, womöglich in überschwemmungsgefährdeten Feuchtgebieten. Als dritte Art des Wohnens entstanden seit den 1980er Jahren geplante Quartiere aus erschlossenen Baugebieten, in der Regel entlang der Küste. Die Bevölkerung nahm sehr schnell zu, so dass Guédiawaye im Jahr 1990 den Status einer Gemeinde (commune) erhielt[3] und, obgleich im Grunde nur eine Schlafstadt der nahegelegenen Metropole, eine der größten Städte der Region Dakar war. Im Jahr 1996 wurde die städtische Kommune Guédiawaye in fünf communes d’arrondissement unterteilt und diese wiederum wurden in der Großstadt Ville de Guédiawaye zusammengefasst, ähnlich der kommunalen Gliederung der Hauptstadt Dakar.[4][5] Am 21. Februar 2002 wurde das Gebiet von Guédiawaye, bisher ein Arrondissement im Département Pikine, aus diesem Département ausgegliedert und erhielt den Rang eines eigenständigen Département Guédiawaye. Seitdem ist Guédiawaye organisatorisch gleichrangig mit den benachbarten Großstädten Dakar und Pikine.[6] Im Jahr 2014 erhielten die fünf Stadtbezirke (communes d’arrondissement) Golf Sud, Sam Notaire, Wakhinane Nimzatt, Ndiarème Limamoulaye und Médina Gounass, wie in Senegal alle communes d'arrondissement, den landesweit einheitlichen Status einer Gemeinde (commune).

Bevölkerung

Die letzten Volkszählungen ergaben für die Stadt jeweils folgende Einwohnerzahlen:

Jahr Einwohner
1988
2002 258.370
2013 329.658
2023 372.708

Wie in der ganzen Hauptstadtregion gab es auch hier einen starken Bevölkerungsanstieg. Die Bevölkerungsdichte im Stadtgebiet nimmt einen landesweiten Spitzenplatz ein.

Gliederung

Die fünf Communes d’arrondissement in Guédiawaye

Die Großstadt Ville de Guédiawaye ist in fünf Communes (städtischen Gemeinden) gegliedert, die organisatorisch in zwei Arrondissements zusammengefasst sind.[7][8] Das Stadtgebiet hatte 2023 eine Fläche von rund 13,35 Quadratkilometern.

Teilgebiet Fläche
km²
[8]
Einwohner
2013
Einwohner
2023
Arrondissement de Sam Notaire 6,9640 171.005 194.635
Golf Sud 4,2610 92.345 114.069
Sam Notaire 2,7030 78.660 80.566
Arrondissement de Wakhinane Nimzatt 6,3817 158.653 178.073
Ndiarème Limamoulaye 1,3030 35.171 36.024
Wakhinane Nimzatt 4,3460 89.721 105.461
Médina Gounass 0,7327 33.761 36.588
Ville de Guédiawaye zusammen 13,3457 329 658 372.708

Die Auflistung der Stadtteile folgt der Reihenfolge der Lage am Meer von West nach Ost; Médina Gounass ist der einzige Stadtteil im Binnenland ohne Küstenabschnitt.[9]

Kultur

Als Sportart ist Rugby populär; der örtliche Erstliga-Fußballclub heißt FC Guédiawaye und der senegalesische Fußballnationalspieler Tony Sylva sowie Abdoulaye Diakhaté und Diafra Sakho stammen aus der Stadt.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Aminata Diop: Dynamique de l'occupation sol dans des niayes de la région de Dakar de 1954 à 2003: exemples de la grande niaye de Pikine et de la niaye de Yembeul. Dakar 2006
  2. Citypopulation: Senegal: Verwaltungsgliederung
  3. Dekret 90-1134 vom 8. Oktober 1990
  4. xibar.net, 30. Mai 2007: Guédiawaye: La cité de tous les déséquilibres (deutsch sinngemäß: Guédiawaye: Die Stadt der aus der Bahn Geworfenen)
  5. Mamadou Aliou Diallo - UCAD - Licence 2009: Etude du centre-ville de Rufisque, mutations fonctionnelles et caractéristiques du paysage urbain: „décret n°96-745 du 30 août 1996 portant création des communes d'arrondissement dans les villes de Dakar, Pikine, Guédiawaye et Rufisque“
  6. Guediawaye Emergent: Zur Geschichte von Guédiawaye (Memento vom 26. März 2017 im Internet Archive)
  7. Décret n°2021-689 du 28-05-2021 fixant le ressort territorial et le Chef-lieu des régions, départements et arrondissements PDF-Datei 5,56 MB
  8. a b Citypopulation: Senegal: Gemeindegliederung
  9. Monographie de Dakar. Octobre 2014 Carte de la Région de Dakar: Seite 5 der PDF-Datei 4,50 MB