Am Standort der heutigen Grunder Mühle wurde 1799 eine Mühle mit dem damaligen Namen Grützmühle erbaut. Sie besaß grundsätzlich ein unterschlächtigesWasserrad. Mit einer zusätzlichen oberschlächtigen Beaufschlagung konnte das Rad jedoch auch durch das zugeführte Wasser eines oberhalb liegenden Stauteichs angetrieben werden.
Nachdem die Mühle stillgelegt worden war, wurde ein Teil der technischen Ausstattung demontiert. Ein originales Zwei-Steine-Mahlwerk mit einem Läufer- und einem Lagerstein, einem Mehlkasten sowie einer Aushebe-Galgen-Anlage befindet sich noch heute in einem guten gebrauchsfähigen Erhaltungszustand. Teile des Wasserrads sind ebenfalls noch erhalten.
Heute gehören zum ehemaligen Mühlenkomplex ein Teil des Mühlengebäudes in Fachwerkbauweise, Graben- und Wehranlagen sowie ein Stauteich. Eine Kornbrennerei, die schon 1864 zusätzlich zum Mühlenbetrieb die Produktion aufnahm, stellt heute klare und Kräuterspirituosen für den regionalen Vertrieb her.[1][2]
Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg, Martina Galunder Verlag, Wiehl 1998, ISBN 3-931-25136-5, Seite 162