Die Ortschaft selbst ist geprägt durch mehrere, nur noch teilweise erhaltene Vierseitenhöfe. Den Ortskern bildet das Rittergut, von dem heute nur noch Nebengebäude und der Schlossteich an das ehemalige, stattliche Besitztum erinnern.
Über viele Jahrhunderte war Graupzig eng verbunden mit den Rittergütern Schleinitz, Gödelitz und Petzschwitz. So war auch das Geschlecht derer von Schleinitz Herr auf Graupzig. Mit dem Tod von Abraham von Schleinitz endete die Ära der von Schleinitz auf Schleinitz und damit wohl auch Graupzig. In Folge regierten die Familien von Loß und ab 1664 die Familie von Bose. 1773 kommt Graupzig in den Besitz derer von Zehmen. Im 19. Jahrhundert erbt Ludwig von Zehmen das Rittergut Graupzig sowie Gödelitz von seinem Vater.[2] Bis Anfang 1920 war das Rittergut im Familienbesitz.
Danach erwirbt es Ottomar Heinsius von Mayenburg, Erfinder der Chlorodont-Zahnpasta, das Rittergut Graupzig. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird das Besitztum der Familie von Mayenburg enteignet und das Schloss 1948 auf Anweisung der damaligen Sowjetischen Militäradministration in Deutschland SMAD (SMAD-Befehl Nr. 209) abgerissen.
Wirtschaftlich führt Graupzig heute nur noch ein Schattendasein. Trotz der günstigen Lage mit den fruchtbaren Böden der Lommatzscher Pflege ist in Graupzig selbst kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr ansässig. Einzig ein Ziegelwerk und eine Stellmacherei sind noch zu erwähnen.
Sehenswürdigkeiten
Naturdenkmäler
Alte Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 6,65 m (2016).[4]
Literatur
Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen. Expedition des Albums Sächsischer Rittergüter und Schlösser, Leipzig ca. 1856.
Cornelius Gurlitt: Graupzig. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 41. Heft: Amtshauptmannschaft Meißen-Land. C. C. Meinhold, Dresden 1923, S. 153.
↑H.M. von Zehmen: Genealogische Nachrichten über das Meißnische Uradelsgeschlecht von Zehmen, 1206 bis 1906. Dresden, Druck von Wilhelm Baensch, 1906, S. 119
↑Vgl. Graupzig im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
↑Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.