Die Grande Écurie (französisch für „großer Marstall“) ist ein monumentales Bauwerk an der Place d’Armes in Versailles (Frankreich). Sie liegt dem Ehrenhof von Schloss Versailles gegenüber, an der Nordseite der Avenue de Paris, der zentralen Achse des Stadtplans von Versailles. Die Grande Écurie wurde 1682, in der Regierungszeit von Ludwig XIV., unter Leitung des Architekten Jules Hardouin-Mansart erbaut. Spiegelbildlich gegenüber an der Südseite der Avenue de Paris liegt die Petite Écurie, in der die Fahrpferde und Kutschen untergebracht waren.
Während des Ancien Régime stand die Grande Écurie unter dem Befehl des Großstallmeisters von Frankreich und beherbergte die Jagd- und Kriegspferde des Königs und der Prinzen. Zwischen 1680 und 1830 befand sich hier die Reitschule von Versailles, die Wiege der klassischen Reitkunst in Frankreich.
Im 17. und 18. Jahrhundert (Ludwig XIV. und Ludwig XV.) war die Grande Écurie ein wichtiges Element des Hoflebens, es wurde Musik aufgeführt und das Reiten wurde musikalisch begleitet. Dazu gab es in diesem Zeitraum fünf verschiedene Ensembles, die nach den verwendeten Instrumenten benannt waren: „Trompettes“, „Violons, hautbois, saqueboutes et cornets“, „Hautbois et musettes du Poitou“, „Fifres et tambours“, sowie die „Cromornes et Trompettes marines“. Bekannte Musiker, beispielsweise Jacques-Martin Hotteterre, Marc-Antoine Charpentier und Charles Dieupart waren Mitglieder der Musikensembles der Grande Écurie.
Die Fassaden zum Innenhof, zu der Avenue de Paris und der Avenue de Saint-Cloud und die Fassaden der beiden Pavillons gelten als historische Denkmäler.[1]