Die Straße wurde benannt nach dem AdelsgeschlechtSchack, das auch in Mecklenburg wirkte. Der Namensgeber Graf Adolf Friedrich von Schack (1815–1894) war ein in Schwerin-Schelfstadt geborener Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker sowie Jurist und Diplomat. 1852 bis 1855 wohnte er auf dem Gut in Zülow.
Zuvor hieß die Straße Beaugency Straße nach der Schlacht bei Beaugency vom Dezember 1870, die im Deutsch-Französischen Krieg zwischen der Armeegruppe des Großherzogs von Mecklenburg und der französischen Loirearmee stattfand.
Entwicklung
Noch im 19. Jahrhundert führte ein Fließgraben vom Pfaffenteich bis zur bis 1853 betriebenen Grafenmühle und dann parallel zur Klosterstraße in den Burgsee. Von 1843 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte im nördlichen Teil der Mecklenburgstraße bis zur Schloßstraße eine Bebauung. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden nördliche Bereiche des Burgsees mit Hausmüll und Bauschutt verfüllt. Danach entstanden auch die Häuser im südlichen Bereich der Mecklenburgstraße, am Platz der Jugend und an der Westseite der Graf-Schack-Allee.
Im Rahmen der Städtebauförderung wurde das Gebiet der Alt- und der Feldstadt Sanierungsgebiet, und Mitte der 1990er Jahre bis Ende der 2000er Jahre erfolgte die Sanierung vieler Häuser.
2009 fand die Bundesgartenschau Schwerin (BUGA 2009) statt und der nach Süden erweiterte Burgsee war dabei ein zentraler Bereich mit dem Garten des 21. Jahrhunderts und den Schwimmenden Wiesen.
Verkehrlich wird die die Straße am Platz der Jugend von den Straßenbahnlinien 1, 2 und 4 sowie den Buslinien 5, 7, 8, 14 und 19 der Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS) tangiert und durch die Buslinie 10/11 erschlossen.
Gebäude, Anlagen (Auswahl)
An der Straße stehen einseitig zumeist zwei- bis viergeschossige freistehende Gebäude. Die mit (D) gekennzeichneten Häuser stehen unter Denkmalschutz.[1]
Nr. 6: 2-gesch. historisierende ehem. Villa mit 3-gesch. rundem Ecktürmchen und seitlichen Giebelrisaliten, evtl. nach Plänen von Paul Korff, heute Bürohaus mit Praxen
Nr. 7: 3-gesch. Wohn- und Bürohaus (D) mit Ecktürmchen und zwei barockisierenden Giebeln; Eigentum der Rittergutsbesitzerin Margarete Diestel, 1935 von Rudolph Karstadt als Alterssitz gekauft.[2]
Nr. 8/9: 3-gesch. Wohnhaus von um 1900 im Stil der Neorenaissance (D) mit zwei Giebelteilen und einem runden und einem quadratischen Ecktürmchen mit einer Laterne; heute auch Bürohaus mit Praxen, Firmen und dem VermieterVerein
Nr. 10: 2-gesch. Gebäude im Stil der Gründerzeit mit ausgeprägtem Eckgiebel und seitlichem 3-gesch. Giebel, u. a. Sitz der NORD/LB
Nr. 10a: 3-gesch. neueres Gebäude als Haus der Verbände mit Staffelgeschoss und zwei Giebelrisaliten
Nr. 11: 2-gesch. Verwaltungsgebäude (D) mit mittigem Giebelrisalit mit Fachwerkfassade, ehem. repräsentative Villa
Nr. 12: 3-gesch. Verwaltungshaus der IHK zu Schwerin als Ludwig-Bölkow-Haus von 2010 nach Plänen vom Büro Hadi Teherani (Hamburg), Belobigung beim Landesbaupreis 2012
Parkplatz vor den Häusern Mecklenburgstraße Nr. 103 bis 113
Nr. 20: 4- und 5-gesch. neues Geschäfts- und Ärztehaus von nach 2000 mit der Zentral-Apotheke Graf-Schack
Platz der Jugend Nr. 8/10: 3-gesch. Verwaltungsgebäude von um 1900 im Stil der Gründerzeit (D), ehem. Wohnhaus mit ausgeprägtem Eckgiebel und fünf weiteren Giebelrisaliten, heute auch Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Platz der Jugend Nr. 17 bis 23: Vier 3-gesch. Wohnhäuser von um 1900 (D) im Stil der Gründerzeit
Platz der Jugend Nr. 25: 2-gesch. Anna-Hospital von 1902 (D) im Stil der Gründerzeit, Krankenhaus bis 1994, heute Schloßkirchengemeinde Schwerin, Einsatzstelle der Diakonie-Sozialstation Dom/Schloss, Seniorenbegegnungsstätte, Kita, diakonischeMontessori-Schule und Anna-Hospital-Stiftung.
Wilhelm Jesse: Geschichte der Stadt Schwerin. Von den ersten Anfängen bis zur Gegenwart. Bärensprung’sche Hofbuchdruckerei, Schwerin 1913/1920; Reprints der beiden Ausgaben als Band 1 und Band 2, Verlag Stock und Stein, Schwerin 1995, ISBN 3-910179-38-X.
Sabine Bock: Schwerin. Die Altstadt. Stadtplanung und Hausbestand im 20. Jahrhundert. Thomas Helms Verlag, Schwerin 1996, ISBN 978-3-931185-08-4.