Gottfried Hermann Alfred Paul Maximilian Viktor Prinz zu Hohenlohe-Langenburg (* 24. März1897 in Langenburg; † 11. Mai1960 ebenda) war seit 1913 Erbprinz und von 1950 bis 1960 Oberhaupt des Hauses Hohenlohe-Langenburg und nannte sich als solcher Fürst zu Hohenlohe-Langenburg.[1]
Er meldete sich nach seiner Schulausbildung im elterlichen Schloss, sowie in Dresden und Coburg, 1915 freiwillig für den Militärdienst. Nach seiner Entlassung aus der Armee 1919 studierte er zwei Semester Volkswirtschaft an der Universität Heidelberg. Darauf folgten eine kaufmännische Lehre in Berlin (1920–1921) und ein Volontariat bei einer Bank in München (1922–1923). In den folgenden Jahren arbeitete er bei verschiedenen internationalen Unternehmen und Banken.
Prinz zu Hohenlohe-Langenburg arbeitete sich ab 1933 in die Verwaltung des Stammbesitzes ein, bis er 1935 offiziell die Leitung der Domänenkanzlei und die Generalvertretung für seinen Vater Ernst II. übernahm. Zum 1. Mai 1937 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 4.023.070).[2][3] Im Zweiten Weltkrieg war Gottfried als Offizier vornehmlich an der Ostfront im Einsatz, bis er 1944 aus dem Heer entlassen wurde.[4]
Nach dem Krieg wurde er für drei Monate von der amerikanischen Militärregierung als kommissarischer Landrat in Crailsheim eingesetzt. Danach wandte sich Gottfried wieder seinen Ehrenämtern in Vereinen und Verbänden (vor allem in der Württemberg-Badenschen Genossenschaft des Johanniterordens, der Vereinigung des Adels in Württemberg sowie dem Automobilclub von Deutschland) und in der Evangelischen Kirche (als Abgeordneter auf württembergischen Landeskirchentagen) zu. Am 11. Dezember 1950 beerbte er seinen Vater Ernst II. zu Hohenlohe-Langenburg als Familienoberhaupt und Inhaber des Stammgutes.
Die Nachlässe von Gottfried zu Hohenlohe-Langenburg (einschließlich Familienkorrespondenz und Fotos) werden im Hohenlohe-Langenburg Familienarchiv (Nachlass Fürst Gottfried, HZAN La 145) aufbewahrt, das sich im Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein im Schloss Neuenstein befindet (Neuenstein (Hohenlohe), Baden-Württemberg).[5]
Am 20. April 1931 vermählte sich Gottfried in einer ökumenischen Trauung mit Prinzessin Margarita von Griechenland (1905–1981), der ältesten Schwester Philip Mountbattens, des späteren Gatten der zukünftigen Königin Elisabeth II.[6] Ab 1933 nahm er mit seiner Frau dauerhaften Wohnsitz auf Schloss Langenburg.
Ruprecht Sigismund Philipp Ernst (* 1944; † 1978), unverheiratet
Albrecht Wolfgang Christoph (* 1944; † 1992)
⚭ 1976 Maria-Hildegard Fischer (* 1933).
Literatur
Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S.323.
Jonathan Petropoulos: Royals and the Reich: The Princes von Hessen in Nazi Germany. Oxford University Press, Oxford 2006, ISBN 0-19-516133-5, S. 160 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Kolonial-Projekte. Das Fürsten-Konsortium. In: Der Spiegel. Nr. 30/1957 (online).
↑Siehe dazu Haus Hohenlohe, Auszug aus Paul Theroff’s Online Gotha. Ob der Name Fürst zu Hohenlohe-Langenburg mit dem an den nicht mehr vererbbaren ErstgeburtstitelFürst erinnernden Namensbestandteil jemals der amtliche Name war oder ob der Familienname Prinz zu Hohenlohe-Langenburg zeitlebens die amtliche Form des Namens auch seiner Person blieb, ist Wikipedia derzeit nicht bekannt.