Geboren als Sohn des Bürgermeisters von Landsberg an der Warthe, studierte er Theologie. Eine erste Anstellung erhielt er in Wittmannsdorf bei Luckau. Dann wechselte er auf die Predigerstelle am Arbeitshaus in Stargard in Pommern. 1768 wurde er schließlich Pfarrer zu Sinzlow und Kortenhagen im Amt Kolbatz; diese Pfarrstelle bekleidete er bis zu seinem Tode.
Zu Graßmanns Pfarrstelle gehörte eine umfangreiche Landwirtschaft, wodurch er angeregt wurde, sich mit agrarwissenschaftlichen Themen zu beschäftigen. Er veröffentlichte die ab 1774 periodisch erscheinenden „Berliner Beiträge zur Landwirthschaftswissenschaft“ und mehrere Einzelschriften. In Anerkennung seiner Verdienste um die Landwirtschaft wurde er zum Regierungskommissar in Landeskulturangelegenheiten ernannt.
Graßmann war zweimal verheiratet und hatte mehrere Kinder. Sein Sohn[1]Justus Günther Graßmann (* 1779; † 1852) wurde Gymnasiallehrer in Stettin und veröffentlichte Beiträge in den Bereichen der Mathematik und der Kristallographie. Zu dessen Kindern gehören der Mathematiker Hermann Graßmann (* 1809; † 1877) und der Stettiner Zeitungsverleger und philosophische Schriftsteller Robert Graßmann (* 1815; † 1901).
Schriften
Abhandlung, ein Land, in Ermangelung des Düngers, fruchtbar zu machen und fruchtbar zu erhalten. Berlin und Stralsund 1772.
Bestimmung des Landes zu dem reichlichen Unterhalt einer Bauerfamilie. Berlin 1776. (Online)
Ueber die allgemeine Stallfütterung des Viehs. Berlin 1788.
Bernd Moeller, Bruno Jahn: Deutsche Biographische Enzyklopädie der Theologie und der Kirchen. Band 1. Saur, München 2005, ISBN 3-598-11666-7, S. 526 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Theophil Gerber: Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmedizin. Biographisches Lexikon. 4. erweiterte Auflage. Verlag NoRa, Berlin 2014, S. 248.