Gola Dzierżoniowska liegt etwa 4 km nordwestlich von Niemcza (Nimptsch) und 18 km östlich von Dzierżoniów (Reichenbach).
Geschichte
Dem Namen nach geht der Ort auf eine slawische Gründung zurück, die im Zuge der Ostkolonisation deutschrechtlich besiedelt wurde. Die Ersterwähnung erfolgte 1210 als Gola sowie 1371 als Gole. Das Dorf gehörte zum piastischenHerzogtum Brieg, mit dem es 1675 durch Heimfall an Böhmen fiel. Das örtliche Renaissance-Schloss gab 1580 der damalige Gutsbesitzer Leonhard von Rohnau in Auftrag. 1626 war der Besitzer von Guhlau George von Ronau. Laut der Inschrift am Schlossportal war der Eigentümer nach Aussterben der Rohnau 1668 Johann Friedrich Kasimir von Hentschel. 1702 erbte den Landsitz des letzteren Sohn Johann Gottfried Baron Hentschel von Gutschdorf.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Guhlau 1741/42 an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Guhlau in den Landkreis Reichenbach eingegliedert, mit dem es bis zu seiner Auflösung 1945 verbunden blieb. 1785 zählte Guhlau im Eigentum eines Justizrates Baron von Seidlitz auf Girlachsdorf ein Vorwerk, 30 Gärtner, sechs Häusler und 200 nach Girlachsdorf eingepfarrten Einwohner.[2] Mitte des 19. Jahrhunderts war der Grundherr der königliche Landrat und Landesälteste von Prittwitz-Gaffron. 1845 zählte Guhlau 45 Häuser, ein Schloss, ein Vorwerk, 327 Einwohner (78 katholisch und der Rest evangelisch), eine Windmühle, eine herrschaftliche Brau- und Brennerei, zwei Wirtshäuser, 16 Baumwollstühle, sechs Handwerker und 833 Merino-Schafe. Die Einwohner waren evangelisch nach Nimptsch und katholisch nach Girlachsdorf gepfarrt. Zur Gemeinde gehörte noch die Kolonie Johannisthal, die schon vor der preußischen Besitznahme existierte, bestehend aus 19 Häuser, einer Försterei, 93 Einwohner, davon 30 katholisch und der Rest evangelisch.[3]
Mit der Übernahme durch sowjetischen Truppen und polnische Administration wurde Guhlau in Gola Dzierżoniowska umbenannt. Die deutschen Einwohner verließen ab 1945 den Ort. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.