Sie liegt an der Transsibirischen Eisenbahn (Kilometer 1163) und am Fluss Tschepza. Die Entfernung zu Moskau beträgt ungefähr 1160 km und zur Republikhauptstadt Ischewsk 180 km. Die Vorfahren des ehemaligen sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow mütterlicherseits waren lange in Glasow als unfreie Bauern ansässig.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1678, damals als Dorf Glasowo, das seinen Namen von einem dortigen Adelsgeschlecht mit dem Familiennamen Glasow bekam.
1780 erhielt Glasow im Zuge einer Gebietsreform den Stadtstatus und wurde der Provinz Wjatka zugesprochen. Zu jener Zeit hatte der Ort aber nicht einmal 1000 Einwohner und galt auch danach noch längere Zeit als eine überaus unbedeutende und abgelegene Stadt. Aus diesem Grund wurde er auch als Verbannungsort genutzt. Auch der bekannte Autor Wladimir Korolenko lebte dort in den 1880er-Jahren in politischer Verbannung.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch die Stadt eine Eisenbahnlinie verlegt, die später Bestandteil der Transsibirischen Eisenbahn wurde. Dies führte dazu, dass sich in Glasow im frühen 20. Jahrhundert Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen entwickelte. Erste Industrie entstand hier allerdings erst in der Sowjetzeit.
Im späteren 20. Jahrhundert wurde Glasow vorwiegend mit neuen Wohnvierteln aus Plattenbauten erweitert. Bis heute erhalten ist aber auch die Altstadt, die nach einem Generalplan der 1780er-Jahre aufgebaut wurde und auch eine Reihe von traditionellen Holzhäusern beinhaltet.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
3.509
1939
16.459
1959
59.012
1970
68.348
1979
81.144
1989
104.072
2002
100.894
2010
95.854
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft
Hauptindustriebetrieb in Glasow ist heute der Tschepezki Mechanitscheski Sawod, der sich unter anderem auf die Verarbeitung von Rohstoffen für die Produktion von Atomreaktoren spezialisiert. Das Unternehmen gehört zum TWEL-Konzern und untersteht damit der Rosatom. Außerdem gibt es in der Stadt Maschinenbau, Baustoff- und Chemieindustrie, eine Möbel- und eine Futtermittelfabrik.
↑Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)